Gute Gründe für Bio
Ernährung
Ökobarometer 2010: Vorteile im Blick
Das Wissen um die Vorteile von Ökoprodukten für den
Tier- und Umweltschutz sowie das eigene Wohlbefinden wird unter deutschen
Biokäufern immer größer. Dies ist das Kernergebnis des Ökobarometers 2010, das
das Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag des Bundesministeriums für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) erstellt hat. Für die
regelmäßige repräsentative Studie wurden Anfang November 2010 rund 1.000
Bundesbürger ab 14 Jahren zu ihrem Konsumverhalten bei Biolebensmitteln
befragt.
Top-Gründe für den Kauf von Ökowaren sind die
artgerechte Tierhaltung (90 Prozent), eine möglichst geringe
Schadstoffbelastung (89 Prozent) sowie die regionale Herkunft der Produkte (86
Prozent, Mehrfachnennungen möglich). „Die im Vergleich zu den
Vorgängerbefragungen steigenden Werte legen den Schluss nahe: Für deutsche
Biokäufer gilt – einmal Bio, immer Bio“, erklärt Elmar Seck von der
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) in der Bundesanstalt
für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Fair geht vor
Auch die Einhaltung hoher Sozialstandards wird
deutschen Biokonsumenten immer wichtiger. Knapp die Hälfte (49 Prozent) aller
im Rahmen des Ökobarometers befragten Biokäufer gab an, dass Prinzipien wie die
gerechte Entlohnung von Erzeugern oder faire Arbeitsbedingungen ihre
Kaufentscheidung für Bioprodukte positiv beeinflussen. Dies entspricht einem
Anstieg von 11 Prozent gegenüber der letzten Ökobarometer-Umfrage im Jahr 2008.
"In dieser Steigerung spiegelt sich offenbar ein gesamtgesellschaftlicher Trend
wider. Die Konsumenten scheinen sich stärker für die Erzeugungs- und
Verarbeitungsgeschichte, die hinter einem Produkt steckt, zu interessieren. Die
Biobranche mit ihren fairen und transparenten Strukturen kann da natürlich
punkten", so Elmar Seck.
Verbraucher vertrauen deutschem Bio-Siegel
Beim Außer-Haus-Verzehr spielen Biolebensmittel in den
Augen der Umfrage-Teilnehmer keine große Rolle. Der überwiegenden Mehrheit (88
Prozent) ist es allerdings sehr wichtig oder wichtig, dass in
Kindertagesstätten und Kindergärten ein ausreichendes Angebot an Biokost
bereitgestellt wird. Ein weiteres Ergebnis: Das am 1. Juli 2010 eingeführte
EU-Bio-Logo ist 70 Prozent der deutschen Biokäufer noch nicht bekannt. Auch in
puncto Vertrauen steht das in allen Ländern der Europäischen Union geltende
neue Gemeinschaftslogo hinter dem deutschen Bio-Siegel zurück. 48 Prozent aller
Befragten schätzen den Standard von Produkten mit EU-Bio-Logo in Bezug auf
Anbauweise und Verarbeitung im Vergleich zum deutschen Bio-Siegel als niedriger
ein.