„Hackfleisch-Krieg“ beendet
Ernährung
Tönnies-Prozess vorzeitig beendet
Vier Jahre lang dauerte ein Prozess um die Hackfleischlinie bei Tönnies. Am Mittwoch wurde das Verfahren ohne Schuldspruch gegen Geldauflage vor dem Landgericht Essen nach § 153 a der Strafprozessordnung eingestellt. Die Firma Tönnies teilte mit, dass mit der Beendigung kein Schuldnachweis und kein Schuldeingeständnis verbunden ist.
Hackfleisch
Es ging um den Anteil
Rinderfleisch im Hack. Auf der Verpackung wurde mit 55 Prozent Schweinefleisch
und 45 Prozent Rindfleisch geworben, doch nach Analysen soll vom wertwollen
Rindfleisch zu wenig drin gewesen sein. Weniger als die
Wägetoleranzen zuließen.
Bei einem Schuldspruch
drohte die Auslistung der Produkte, die in allen Supermärkten geführt werden.
Tönnies legte Wert darauf,
dass die Prozentanteile nie genau eingehalten werden könnten. Das Gericht
wollte dann unterbinden, die Anteile auf die Verpackung zu schreiben – doch auch
andere Fleischer sind nicht immer in der Lage, die Anteile einzuhalten. Vorsatz
wurde aber nur Tönnies unterstellt.
„Akzeptable Lösung gefunden“
Tönnies-Rechtsanwalt Sven
Thomas: „Es wurde im Laufe des Verfahrens immer wieder klar gestellt, dass
sowohl Clemens Tönnies wie auch die leitenden Mitarbeiter unschuldig im Sinne
der Anklage sind. An dieser Aussage halten wir weiter fest.“
Auf die Beendigung des
Prozesses habe Tönnies hingearbeitet, um eine langwierige Weiterführung und
Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit zu beenden. „Wir haben eine aus
unserer Sicht akzeptable Lösung zur Beendigung gefunden“, erklärte Clemens
Tönnies. Zuletzt haben sich Richter und Staatsanwalt die Hackfleischlinie in
Rheda-Wiedenbrück genau angesehen. Grundlage für die Einstellung des
Verfahrens.
Ein Firmensprecher teilte
Herd-und-Hof.de am Mittwoch mit, dass deshalb auch keine Änderungen der
Rohstoffführung geplant sind „Warum auch?“.
Die Hauptverhandlung dauerte
bereits sechs Monate, für die das Management immer wieder aus seiner Arbeit
herausgerissen wurde.
roRo