Hart umkämpfter Weinmarkt in Südkorea

Ernährung

Weinmarketing in Südkorea lohnt sich

Die Weinmengen, die Südkorea 1996 bis 1998 importierte sind in Säulendiagrammen kaum zu erahnen. Das hat sich stark gewandelt. Im vergangenen Jahr hat das Land mit 43,5 Millionen Kilogramm für 259,3 Millionen US-Dollar acht Prozent mehr Wein und im Wert sechs Prozent mehr als 2018 importiert.

Rotwein in Flaschen bestimmt zu drei Viertel den südkoreanischen Weinmarkt. Seit 2008 drängen aber vermehrt Weißwein und Perlwein auf den Markt. Wein in Fässern und Großgebinden nehmen maximal eine Nische ein.

Die Importeure

Den Weinmarkt teilen sich die EU, Südamerika und die USA. Französische Weine stehen bei den Koreaner deutlich an erster Stelle, gefolgt von chilenischen, italienischen und US-amerikanischen Weinen. Neben dem Abkommen mit der EU hat Südkorea auch mit den USA ein Handelsabkommen geschlossen und die Einfuhrzölle von ehemals 15 Prozent abgeschafft. Frankreich gilt im Süden der koreanischen Halbinsel als Qualitätsmerkmal. Die Chilenen tauchen seit 2005 mit ihrem Handelsabkommen mit Seoul auf dem Markt auf. Die Chilenen gelten aber als Verlierer durch das Abkommen Koreas mit der EU. Der gute Ruf hat sich auf dem Markt erhalten.

Auf Grund der ungünstigen Witterungsbedingungen und hohen Kosten für Boden und Arbeit gibt es keine lokale Weinproduktion in Südkorea. Lokal werden Souvenirweine angeboten, die aus Hybridtrauben gekeltert werden.

Lokale Fruchtweine

Demgegenüber haben koreanische Erzeuger begonnen, ihre Liköre mit Importweinen aus Großgebinden ab zwei Liter zu veredeln. Mit Lotte Chilsung, HiteJinero und Gooksoondank haben sich größere Firmen etabliert. Sie nutzen die Weine für das Keltern von Aprikosen, Birnen und der „Bok-boon-ja“, einer Frucht, die der europäischen Himbeere ähnelt. Die meisten Fruchtweine sind süß und werden mit Zucker und Alkohol aufgewertet. Seoul unterstützt die heimische Wirtschaft mit der Förderung des Anbau der Bok-boon-ja.

Chancen

Dem stetigen Wachstum  und den hohen Erlösen sind erst einmal keine Grenzen gesetzt. Märkte ergeben sich für Exporteure, die ihre Chancen vor Ort für Marketing nutzen. Koreaner sind sehr gesundheitsbewusst. Sie bevorzugen Weine mit geringem Alkoholgehalt. Der im Rotwein enthaltene Wirkstoff Resveratrol wird wegen seiner antioxidativen Wirkung stets hervorgehoben.

Der Weinmarkt in Südkorea ist noch immer in der Anfangsphase. Für die meisten Koreaner ist Wein ein Premiumprodukt, das im Land auch verhältnismäßig teuer ist. Der Online-Verkauf von Wein ist nicht erlaubt. Die Vermarktung ist aufwendig: Koreaner halten ihren archetypischen Urteilen über Herkunft und Qualität lange fest.

Roland Krieg / VLE

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