Höchstmengen für Omega-3

Omega-3-Fettsäure: Viel hilft nicht viel

In fetten Meeresfischen und anderen Meeresfrüchten finden sich Omega-3-Fettsäuren, die in den letzten Jahren als Gesundmacher in das Verbraucherbewusstsein gedrungen sind. Vor allem den langkettigen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren Docosa-hexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) werden gesundheitsfördernde Eigenschaften bei Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen zugeschrieben. Daher wird Fischöl häufig in Nahrungsergänzungsmittel sowie zur Anreicherung in Lebensmitteln verwendet. Es gibt DHA-reiche Öle in Milcherzeugnissen, Frühstückscerealien, Streichfetten und diätetischen Lebensmitteln, die aus den marinen Mikroalgen Schizochytrium spp. und Ulkenia spp. Stammen.

BfR empfiehlt Höchstmenge von 1,5 Gramm
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt fest, dass junge Frauen im Rahmen der normalen Ernährung 127 und ältere Männer etwa 295 mg DHA und EPA zu sich nehmen. Bei hohen Aufnahmenmengen erreichen sie etwa 369 und 827 mg am Tag. Nach Analyse des BfR könnte bei 14 Lebensmittelgruppen mit Algenöl die Aufnahmemenge jedoch um das Vierfache erhöht werden.

Viel hilft nicht viel
Es gibt zahlreiche Studien, auch Metastudien, die den Omega-3-Fettssäuren gesunde Effekte nachweisen. Doch lässt sich dieser nicht beliebig steigern. Beispielsweise kamen Mozzafarian und Rimm1) nicht über eine Risikoabsenkung von 30 Prozent hinaus. Das Gesundheitsmaximum liegt bei einer Aufnahmemenge zwischen 150 und 500 mg DHA und EPA am Tag. Darüber hinaus zeigen sich keine weiteren Gesundheitseffekte mehr. Mehr noch: In verschiedenen Studien beobachten die Wissenschaftler, dass sich die Effekte umkehren. Es zeigt sich die Erhöhung des Cholesterinspiegels, eine Beeinträchtigung des natürlichen Immunsystems, insbesondere bei älteren Menschen, sowie eine erhöhte Blutungsneigung. Über langfristige Folgen einer erhöhten Aufnahmen liegen noch keine Ergebnisse vor.
Mindestens drei mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Produkte sind auf dem Markt, so das BfR. Es gibt Omega-3-Eier mit 100 mg DHA/EPA, Brot und Brötchen mit 75 mg und Margarine mit 240 mg DHA und EPA je 100 Gramm. Ganz neu hat iglo jetzt Fischstäbchen auf den Markt gebracht, die mit Fischöl angereichert wurden. Fünf Stäbchen, so die Werbung, decken bereits den Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren.

Empfehlungen des BfR
Das BfR spricht sich für eine Höchstmengenregelung aus. Damit soll gewährleistet werden, dass die Verbraucher nicht mehr als 1,5 mg ungesättigte Omega-3-Fettsäuren über alle Lebensmittelquellen hinweg zu sich nehmen. Lebensmittel, die üblicherweise keine Fette enthalten, wie beispielsweise wasserbasierte Getränke, „sollten nicht mit ungesättigten Omega-3-fettsäuren angereichert werden.“

Lesestoff:
www.bfr.bund.de
1)Mozaffarian D, Rimm EB. Fish intake, contaminants, and human health: evaluating the risks and the benefits. JAMA. 2006 Oct 18;296(15):1885-99. Review. Erratum in: JAMA. 2007 Feb 14;297(6):590

roRo