Hohe Lebensmittelverluste in der MENA-Region

Ernährung

MENA: Nahrungssicherheit durch Verlustminimierung

Der Mittlere Osten und Nordafrika wird als MENA-Region zusammengefasst und muss viel mehr tun, um über die Vermeidung von Lebensmittelverlusten seine Nahrungssicherheit zu gewährleisten. Das ist ein Ergebnis der FAO-Konferenz über den Nahen Osten, die noch bis zum 28. Februar in Rom abgehalten wird.

Verluste bei Importen

Die Region ist wegen ihrer klimatischen Voraussetzungen nur begrenzt in der Lage, sich selbst zu ernähren. Rund die Hälfte der benötigten Nahrungsmittel wird importiert. Doch was sie selbst anbauen und importieren geht in hohem Maße wieder verloren. Bei Getreide sind es zwischen 14 und 19 Prozent, 26 Prozent des Fisches und der Meeresfrüchte, 13 Prozent des Fleisches und 45 Prozent von Obst und Gemüse.

Die Regierungen wollen in den nächsten zehn Jahren die Nahrungsverluste um die Hälfte reduzieren. Das hat ökonomische Gründe, denn was verloren geht, muss zusätzlich bei steigenden Rechnungen erneut importiert werden. Aber auch menschliche: Elf Prozent der Menschen in der MENA-Region leiden an chronischem Hunger. Meist sind es, wie weltweit, gerade die Menschen, die in der Landwirtschaft ihren Unterhalt finden wollen. Eine Reduzierung der Lebensmittelverluste würde diesen Menschen mehr Nahrungssicherheit und Wohlstand gewähren.

Breiter Lösungsansatz

Die erste Maßnahme zur Minimierung der Verluste ist deren breite Erfassung, um die Löcher zu stopfen. Rund 44 Prozent der Verluste treten in den Bereichen Umschlag, Verarbeitung und Auslieferung auf. Auf Konsumentenebene entfallen 34 Prozent der Verluste. Meist in den Städten.

Insgesamt sind es 19 FAO-Länder in der MENA-Region, die alle Akteure an Minimierungsstrategien beteiligen müssen. Dazu gehört die Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten. In Ägypten und Saudi Arabien gibt es bereits nationale Minimierungsstrategien, einzelne Maßnahmen haben auch Iran, Irak, Tunesien und die Vereinigten Arabischen Emirate durchgeführt.

Auf der Erzeugungsseite verursachen veraltete, mangelhafte Techniken in der Landwirtschaft Verluste, im Weiteren fehlen sichere Transportmittel und Kühllager. Auf den Märkten sind Produkte hoher Sonneneinstrahlung ausgesetzt und verderben schneller. Die Konferenz hat die folgenden Prioritäten festgelegt: Datenanalyse, Bewusstseinsbildung entlang der ganzen Wertschöpfungskette, Politikrahmen für eine bessere Zusammenarbeit sowie Investitionsanreize vor allem für den privaten Sektor schaffen.

roRo

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