Hunger wird für die Weltpolitik zentral

Ernährung

Landwirtschaft ist die Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts

Die hohen Preise für Weizen und andere Agrargüter haben den Präsidenten des Humboldt Forums für Ernährung und Landwirtschaft, Prof. Harald von Witzke, zu einer düsteren Prognose veranlasst: „Wenn nicht entscheidend gegengesteuert wird, werden die Preise wichtiger Agrargüter in nur wenigen Jahren um 50 bis 100 Prozent über denjenigen liegen, die zu Beginn des letzten Jahrzehnts noch üblich waren.“

Es trifft die Armen
Die Auswirkungen wären fatal. Der globale Nahrungsbedarf werde sich in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts nahezu verdoppeln, wobei heute schon eine Milliarde Menschen unzureichend ernährt sind und jeden Tag 16.000 Kinder verhungern. Gerade die Hungernden verfügen weniger als 1,25 US-Dollar am Tag und können sich daher teurere Nahrungsmittel nicht mehr leisten. Nach von Witzke geben sie bereits heute rund drei Viertel ihres Einkommens für Nahrung aus.
Hungeraufstände besitzen das Potenzial „Migrationsströme von erheblichem Ausmaß“ auszulösen. Daher werde die Landwirtschaft zur Schlüsselbranche.
Für von Witzke müsse vor allem die Vernachlässigung der Agrarwirtschaft aufhören. Die Landwirtschaf brauche Investitionen in den Breichen Infrastruktur, Ausbildung sowie die Bauern Zugang zu Mineraldünger, modernem Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.

roRo

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