Indigener Tee aus Südafrika

Ernährung

Die EU hat Rooibos als g.U. geschützt

Rooibos hatte es schwer, von der Europäischen Union als „geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)“ anerkannt zu werden. Am Montag war es soweit. Zuerst musste Südafrika den Einspruch Großbritanniens und dann der Schweiz abwehren. Rooibos / Red Bush erlangte jetzt den Eintrag in der Kategorie Gewürze. Rooibos sind getrocknete Blätter und Stengel des Hülsenfrüchtlers Aspalathus linearis, der in Südafrika überall vorkommt. Im Handel sind oxidierte (bis zu ziegelrot) und nicht oxidierte (grüne) Blätter und Stengel erhältlich.

Aroma und Geschmack werden anhand von Anteilen verschiedener Aromen in süß, fruchtig, holzig, blumig, würzig, nach Grundgeschmack und Mundgefühl klassifiziert. Kalte und feuchte Winter, Wachstum im Frühjahr und Frühsommer prägen die Pflanze, die zu Reifung Polyphenole ansammelt. Deren Gehalt ist typisch für das Wachstumsgebiet und ändert sich bei Pflanzung in anderen Klimaten. Die Pflanze muss sich mit einem sehr harten Boden auseinander setzen, der vor 400 bis 510 Millionen Jahren als Tafelbergsandgestein gebildet wurde. Die Mehrheit darin sind quarzitische Sandsteine.

Wie andere Hülsenfrüchte lebt die Pflanze mit Stickstoff-fixierenden Bakterien zusammen und liefert ihnen im Gegenzug Nährstoffe. Mit einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 ist der Boden sehr sauer und so sind auch die Knöllchenbakterien im Wurzelbereich etwas weltweit Einzigartiges. Der schwedische Naturforscher Carl Thunberg hat bereits 1772 über das Getränk der Einheimischen berichtet. Die haben Rooibos in den Bergen gesammelt und per Eselstransport die steilen Abhänge hinunter in die Ebene gebracht. Dann werden sie gehackt und gequetscht, dann in der Sonne getrocknet. Der französische Arzt Le Fras Norier begann um 1930 mit Rooibos zu experimentieren. Er fand die Samen der Pflanze, indem er den Ameisen folgte, die Samen in ihre Nester transportierten. Zum Teil wird diese Sammelmethode noch heute verwendet. Bei Rooibos herrscht die Wildsammlung vor. Landwirtschaftlich wird sie in Trockenlandbedingungen mit heißen Sommern angebaut. Die Samen keimen nur, wenn sie beschädigt sind. Aspalathus keimt nach Waldbränden aus. Der Aufguss als Tee ist seit rund 250 Jahren dokumentiert. Eine Umfrage aus dem Jahr 2005 hat gezeigt, das Rooibos in südafrikanischen informellen Siedlungen zu den zehn am häufigsten konsumierten Lebensmitteln zählt.

roRo

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