Isst die Angst mit?
Ernährung
Deutsche fürchten ihre Lebensmittel
Allen Sachinformationen und Rückstandsuntersuchungen zum Trotz: Die Deutschen fürchten vor allem externe Schadstoffe im Essen. Die Information „Noch nie waren Lebensmittel so sicher wie heute“ zeigt keine Wirkung. Die „Apotheken-Umschau“ hat in einer repräsentativen Umfrage über die GfK Marktforschung ermittelt, dass den Menschen ihre Nahrung nicht mehr geheuer ist. Frauen fürchten sich deutlich mehr als Männer.
Nur jeder siebte Mann sagt, er fürchte keinerlei
Gesundheitsgefahren in seinen Speisen. Bei den Frauen ist es nur jede Zwölfte.
In den letzten sieben Jahren hat die Furcht vor
gentechnisch veränderten Pflanzen zugenommen. 2007 hatten nur 44 Prozent Furcht
davor, heute sind es 50,7 Prozent. Auch bei Farb-, Aroma- und
Konservierungsstoffen stieg die Zahl der Ängstigen von 37,0 auf 46,9 Prozent.
Gesunken ist hingegen die Angst vor Gammelfleisch (60,9
auf 49,2 %) und vor Tierseuchen wie BSE, Vogelgrippe und Schweinepest (46,4 auf
35,0 %).
Informationsdesaster
Gerade bei den langfristigen Trends ist erkennbar, dass
in den Medien die Themen Gammelfleisch und Vogelgrippe gegen Gentechnik und
Konservierungsstoffe ausgetauscht wurden. Wer was und wie veröffentlicht,
scheint die Angst der Menschen führen zu können.
Hier hat sich längst eine Eigendynamik eingeschlichen,
dass die Verbraucher erwarten, in Zukunft gebe es mehr Lebensmittelskandale.
Unter dem Aspekt kann die gut gemeinte Transparenz beim Portal www.lebensmittelwarnungen.de
eher das Gegenteil bewirken.
Lesestoff:
Herd-und-Hof.de – Analyse des Portals
Lebensmittelwarnung
Roland Krieg