Jahresbericht RASFF
Ernährung
Schnellwarnsystem mit wachsender Bedeutung
Im Jahresbericht zum Schnellwarnsystem für Lebens- und
Futtermittel (RASFF) hat am Dienstag die EU einen Anstieg von Warnmeldungen
festgestellt. Im letzten Jahr stieg die Zahl der um acht Prozent auf 8.582
Warnungen. Der Großteil der Warnmeldungen resultiert aus Zurückweisungen an der
EU-Außengrenze durch Verschärfung der Kontrollen auf Lebensmittel
nichttierischen Ursprungs.
Über Produkte, die bereits auf dem Markt waren und von
denen eine Gesundheitsgefahr ausging, wurden 576 Meldungen verfasst.
Die Anzahl der Meldungen ist für
EU-Gesundheitskommissar John Dalli ein Beweis für die Wirksamkeit des Systems.
Es habe sich auch in der EHEC-Krise gezeigt, wenn, so Dalli auch noch
Verbesserungen anstehen. Der Anstieg von Meldungen bedeute nicht, dass
Lebensmittel unsicherer geworden sind. Das RASFF wird auch für Folgemeldungen genutzt,
was die Anzahl erhöht, teilt die Kommission mit.
Im Detail
Im Jahr 2010 betrafen zwei Drittel der Warnmeldungen Erzeugnisse mit
Ursprung in der EU, und die meisten Probleme wurden bei Kontrollen auf dem
Markt festgestellt. Die häufigsten Gefahren waren krankheitserregende
Mikroorganismen, Schwermetalle, Allergene und Mykotoxine.
Informationsmeldungen werden versandt,
wenn eine Gefährdung festgestellt wurde, jedoch kein sofortiges Handeln der
anderen Mitgliedstaaten notwendig ist, entweder weil das Erzeugnis noch nicht
oder nicht mehr auf ihrem Markt ist oder weil es lediglich eine geringfügige
Gefahr darstellt. Etwa die Hälfte dieser Informationsmeldungen (52 %)
betraf Erzeugnisse aus Drittländern. Zu den häufigsten Gefahren in Informationsmeldungen
zählten krankheitserregende Mikroorganismen, Pestizidrückstände, Schwermetalle
und Verstöße hinsichtlich Lebensmittelzusatzstoffe.
Meldungen über Zurückweisungen an
der Grenze betreffen Erzeugnisse, die nicht in die EU
eingeführt werden durften und stattdessen weitergeleitet oder vernichtet
wurden. Mehr als drei von zehn (34 %) Zurückweisungen an der Grenze
betrafen Erzeugnisse, deren Einfuhr wegen zu hoher Mykotoxinkonzentration
verweigert wurde. Zweitwichtigster Grund für eine Zurückweisung waren Pestizidrückstandsgehalte
über der zulässigen Höchstgrenze.
Lesestoff:
In Deutschland ging Ende der letzten Woche ein eigenes Portal online, das über das BVL auch eine Schnittstelle zum RASFF besitzt: www.lebensmittelwarnung.de
roRo