Jetzt ist die Zeit für Klimagemüse

Ernährung

Wintergemüse kann regional das Klima schützen

Früher Einbruch der Dunkelheit, lange Nächte und die Frage nach dem Klimaschutz. Verbraucher sind gefordert, einen mit der Umwelt verantwortungsvollen Konsum herzustellen. Regionales Wintergemüse steht dabei ganz oben, berichtet die Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Denk mal an…

„Unsere Gemüsebäuerinnen und -bauern bieten mit dem Wintergemüse eine klimaschonende und nachhaltige Alternative zu Gemüse aus beheizten Glashäusern bzw. importieren Gemüsearten an. Gemeinsam – mit der notwenigen politischen Unterstützung – werden die oberösterreichischen Gemüseproduzenten weiter in vernünftigem Maße produzieren und vermarkten. Somit stellen sie den österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten eine regionale Alternative zu Importpaprika und -tomaten zur Verfügung. Regionale Produktion senkt die Transportkilometer und verbessert somit die Kohlendioxid-Bilanz unseres Lebensmittel-Konsums enorm. Regionaler und saisonaler Einkauf ist zudem die beste Vorbeugung gegen Lebensmittelverschwendung“, betont Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (OÖ).

Mit dem Begriff Wintergemüse, der auch im deutschen üblich ist, ist das Gemüse gemeint, das zwischen November und Anfang April aus dem Freiland kommt. Es wächst ohne zusätzliche Energie im Gewächshaus. Karotten und Co. versorgen die Konsumenten mit Nährstoffen und stärken das Immunsystem im Kampf gegen Viren und Bakterien.

Genau hinschauen

Das die traditionellen Wintergemüse wie Grünkohl oder Wirsing sowie Weißkraut und Rotkohl übersehen werden, liegt an den Obstabteilungen des Handels. Dort scheint das ganze Jahr über die Sonne und bietet exotische Früchte 12 Monate im Jahr an. Nach heimischem Wintergemüse wie Rosenkohl müssen die Kunden schon suchen. Und wer es nicht kennt, erkennt es auch nicht.

Doch auch das Wintergemüse unterliegt witterungsbedingten Schwankungen. Bei Wurzelgemüse (Hauptvertreter: Karotten, Sellerie, Rote Rüben und Pastinaken) gab es je nach Bodenbeschaffenheit und ausreichender Bewässerungsmöglichkeit zufriedenstellende bis gute Erträge. Der trockene Witterungsverlauf über die Sommermonate und das damit einhergehende verstärkte Auftreten von tierischen Schädlingen (Insekten, Mäuse, Wild) hat aber so manchen Einbruch bei der Ernteausbeute und somit bei der wirtschaftlichen Gesamtrechnung gebracht. Auch bei Kohlgemüse waren heuer durch das vermehrte Auftreten von tierischen Schädlingen vereinzelt Ausfälle zu verzeichnen. Insbesondere bei Bio-Kraut und Bio-Blattkohl-Arten sind trotz verstärktem Einsatz von Kulturschutznetzen bzw. Bio-Hilfsstoffen deutlich geringere Erträge zu verzeichnen“, erläutert Langer-Weninger. Bei Vertragsgemüse, sowohl bei Wurzel- als auch Kohlgemüse, erwartet man allerdings bis Ende November eine ausreichende Ernte. Die überdurchschnittliche Menge an eingelegten Essiggurken ist dem tollen Sommer zu verdanken.

Das ist zwischen Nordsee und Alpen kaum anders.

roRo, VLE

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