Kalorienfalle auf dem Heimweg

Ernährung

US-Studie über die „tägliche Versuchung“

Es ist praktisch, mit dem Auto vorzufahren, es ist in den USA vergleichsweise preiswert und meist schmeckt es ja auch gar nicht mal schlecht: Fast Food unterwegs. Eine neue Studie der Arizona State University ist nun der Frage auf den Grund gegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen einem hohen Body-Mass-Index (BMI) und der Verfügbarkeit von Fastfood-Ketten auf dem Weg von und zur Arbeit gibt.

Und in der Tat gibt es offenbar tatsächlich Zusammenhänge. 710 Mitarbeiter an Grundschulen in Louisiana waren die Versuchskandidaten und es zeigte sich deutlich: Je mehr Fast-Food-Restaurants auf dem Weg zur Arbeit lagen, desto höher war der BMI der Probanden. Auch das Aufkommen solcher Angebote nahe dem Wohnort hatte einen ähnlichen Einfluss, während aber eine höhere Anzahl „richtiger“ Restaurants mit einem geringeren BMI einherging. Für Wissenschaftlerin Adriana Dornell, die diese Ergebnisse jüngst veröffentlichte, ist es besonders wichtig, dass Verbraucher, aber auch Wissenschaftler und Planer wissen, welche Auswirkungen die „tägliche Versuchung“ hat.

Müde von der Arbeit? Keine Lust mehr zu kochen? Da siegt der Hunger schnell über die Vernunft und der nächste Burger mit Pommes steht schon auf der Mittelkonsole des Autos – schon verspeist, bevor man zu Hause ist. Stauzeit sinnvoll genutzt, aber wieder nicht ausgewogen ernährt – so mag das abendliche Fazit vieler US-Amerikaner im Alltag aussehen. Natürlich sind solche Zusammenhänge niemals monokausal. Eine solche Studie kann aber dazu beitragen, dass wirklich alle Faktoren berücksichtigt werden, die zu einem erhöhten BMI führen und entsprechende Maßnahmen daraus abgeleitet werden. Denn nur auf die Standhaftigkeit hungriger Menschen, die von der Arbeit kommen, zu setzen, reicht offenbar als Maßnahme zur Eindämmung von Übergewicht nicht aus.

Friederike Heidenhof (BZfE)

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