Keine Angst vor Montezuma

Ernährung

Richtige Ernährung auf Fernreisen

Sommer, Sonne und Strand in tropischen oder subtropischen Gefilden sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass allzu sorgloses Reisen in fer­nen Ländern auch gehörig auf Magen und Darm schlagen kann. „Nicht nur Montezumas Rache, sondern auch lebensbedrohli­che Erkrankungen wie Typhus, Cholera und Gelbsucht lauern, wenn vor­sorgliche Hygiene- und Ernährungsregeln unterwegs missachtet werden“, warnt die Verbraucher­zentrale NRW. Heftige Übelkeit, Durchfall und Fie­berschübe sind typische Symptome, die jedoch nicht immer sofort eindeu­tig diagnostiziert werden können. Verursacht werden die ernsten Erkrankungen meistens durch Viren, eine bakterielle Infektion mit Salmo­nellen oder durch den Kontakt mit verunreinigtem Trinkwasser. „Bei tropi­schen Temperaturen machen sich Krankheitserreger in Speisen und Getränken so richtig breit, wenn sie unsachgemäß zubereitet und nicht kühl genug gelagert werden“, erläutert die Verbraucherzentrale NRW: „Hinzu kommt, dass exotische Gerichte und Gewürze von sensibeln Mägen nicht immer vertragen werden.“ Besonders bei Älteren und bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können fremde Kost und mangelnde Hygiene erhebliche Komplikationen auslösen. Aber auch Kinder und Schwangere zählen zur Risikogruppe.

Tipps
Damit der Trip in die Ferne in jeder Hinsicht in guter Erinnerung bleibt, sollten Reisende sich nicht nur vorsorglich impfen lassen, sondern auch fol­gende Hygiene- und Ernährungshinweise strikt beachten:

Lebensmittel und Speisen: Koch es, schäl es oder vergiss es – die­sen Umgang mit Nah­rungsmitteln sollten sich Reisende zu eigen machen. Starkes Erhitzen tötet Krankheitserre­ger ab, deshalb Eier, Fleisch, Fisch, Muscheln und andere Schalentiere nur gut durchge­gart verzehren!. Das gilt auch für Gemüse. Auf Rohkostsalate und Speisen mit rohen Eiern – zum Beispiel mit Mayonnaise – sollte man in Afrika, Asien oder Latein­amerika ganz verzichten! Obst muss vor dem Verzehr immer gründlich gewaschen werden – dazu immer abgepacktes Trink­was­ser verwenden! Wer anschließend Orangen, Ananas oder Papaya mit einem sauberen Messer schält, entfernt die win­zigen Übeltäter von den Früchten. Vorsicht ist auch ange­sagt bei Büffets, die oft in Restaurants oder Hotels mehrere Stun­den von der Vorspeise bis zum Dessert das ganze Menü anbie­ten. Stehen die Speisen bei warmen Temperaturen lange auf dem Tisch, sind sie ein idealer Nährboden für Bakterien.

Getränke und Eiswürfel: Zum Trinken oder Zähneputzen darf nur abgefülltes Trink- oder Mineralwasser aus der Flasche benutzt wer­den. Wasser aus der Leitung muss mindestens fünf Minuten abge­kocht und anschlie­ßend gefiltert werden, um Bakterien und Parasi­ten zu verbannen. Kaffee und Tee sollten mit sprudelnd kochendem Wasser aufgebrüht werden, um mögliche Erreger abzutöten. Auch alle anderen Getränke, die industriell abgefüllt werden, – wie Bier, Säfte und Softdrinks – können unbedenklich getrunken werden. Frisch gepresste Frucht­säfte sind immer riskant, weil Fruchtpresse und Hände der Ver­käufer nicht immer sauber sind. Bei Eiswürfeln und Shakes mit gecrashtem Eis darauf achten, dass die coolen Beigaben aus auf­bereitetem Trinkwasser bestehen, ansonsten absolut meiden.

Milch- und Eiprodukte: Keine ungekochte Milch trinken! Pasteuri­sierte Produkte sind unbedenklich. Auch von Rohmilchkäse – vor allem aus eigener Produktion – sollte man die Finger lassen. Des­serts und Eiscremes, die rohe Eier enthalten, sind ebenfalls nichts für Schleckermäuler. In der Eisdiele oder am Softeisstand sollte ein guter Eindruck von den hygienischen Verhältnissen ausschlagge­bend für den Griff nach einem Hörn­chen oder Becher sein. Indus­triell abgepacktes Eis kann hin­gegen bedenkenlos geschleckt wer­den.

Schutzimpfungen: Der eigenen Gesundheit zuliebe sollten sich Rei­sende vier bis sechs Wochen vor Reisebeginn mit dem nötigen Impfschutz versehen. Eine Impfberatung sowie die passenden Reise- und Standardschutzimpfungen bieten neben dem Hausarzt auch die Gesundheitsämter und verschiedene Tropeninstitute in Deutschland an. Die Kosten werden von einigen Krankenkassen sogar vollständig übernommen.

VZ NRW

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