Kindermarketing im Internet nimmt zu

Ernährung

Werbung in der digitalen Welt fordert Kinder heraus

Die Diskussion um Kinderlebensmittel beschränkt sich überwiegend auf den Bereich der offline-Welt. Dr. Thomas Effertz von der Universität Hamburg hat am Mittwoch für die AOK die Online-Welt speziell untersucht und findet „ein kritisch hohes Ausmaß von Kindermarketing im Internet vor“. Die Freiwilligenverpflichtung der Ernährungsindustrie (EU-Pledge) bleibt nach seiner Analyse „wirkungslos“.

Kinder kommen täglich zwischen acht und 22 Mal mit Online-Werbeaktivitäten von Lebensmittelproduzenten in Kontakt. Die digitale Welt bietet spezielle Elemente für Minderjährige an, Chips, Engerydrinks und Schokolade zu konsumieren, fasst der Bundesverband der AOK zusammen. Firmen, die im Rahmen des EU-Pledges freiwillig auf Kindermarketing verzichten weichen offenbar gezielt in die digitale Welt aus. Die Firmen haben sich professionell mit dem sozialen Netzwerk verbunden und erreichen über Empfehlungen an Freunde eine hohen Reichweite der Produktplatzierung.

Dr. Kai Kolpatzik ist Abteilungsleiter Prävention bei der AOK. Er warnt, Firmen täuschen Kinder und Eltern ungeeignete Lebensmittel für Kinder mit Gesundheitsnutzen vor. „Junge Menschen sind heute überall und jederzeit erreichbar und damit ein Stück weit der Industrie und ihren Tricks ausgeliefert.“

Lesestoff:

Die Studie und Folien der Presseveranstaltung finden Sie auf http://aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2017/index_18508.html

BLL-Jahrestagung: Wissen schützt: https://herd-und-hof.de/ernaehrung-/bll-verbraucherappell-an-die-waehler.html

roRo

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