"Kingdom of the kcal Scull"

Ernährung

IOTF mahnt Werbung von Burger King ab

Bei ausgewogener Ernährung und ausreichend Sport, verdirbt ein gelegentlicher Hamburger nicht die junge Figur. Die Kritik an der Fast Food Branche richtet sich daher mehr auf die subtilen Marketingstrategien, die den Imbiss in die Mitte des Speiseplans rücken.
Die amerikanischen Klopsbrater von Burger King haben versprochen, bis Ende des Jahres ihre gesamte Werbung für Kinder unter 12 Jahren auf Kindermenüs umzustellen, die nicht mehr als 560 kcal aufweisen. Im nächsten Jahr sollen die WHO-Kriterien erfüllt werden, Mahlzeit anzubieten, die nicht mehr als 30 Prozent Fett, davon weniger als 10 Prozent gesättigte Fettsäuren, keine Transfette und weniger als 10 Prozent Zucker aufweisen. Die International Obesity Task Force (IOTF) aus Genf bemängelt dennoch, dass die 560 kcal je Mahlzeit bereits ein Drittel des täglichen Kalorienbedarfs von Kinder entsprechen. Burger King wollte bei Kindern unter 12 Jahren auch keine dritten Lizenzpartner mehr für seine Marketingkampagnen verwenden.

Indy Double Whopper mit 1.000 kcal
Jetzt hat die Fast Food Kette in den USA auf der Basis des neuesten Indiana Jones Film „The Kingdom of the Crystal Skull“ das Marketing für seine Whopper auf die jungen Cineasten und deren Identifizierungspotenzial abgestellt. Burger King bietet ein Rubbelspiel, ein Online Game und Sammelfiguren, bewirbt sie bei Nickelodeon und im Disney Kanal. Und: Als Besonderheit wurde der Indy Double Whopper kreiert, der stolze 4,29 US-Dollar kostet.
Die IOTF warnte am Samstag davor, dass über dieses Merchandising der Indy Whopper in den Vordergrund gerückt wird. Alleine der Standard Doppel Whopper beinhaltet fast 1.000 kcal und rund 30 Gramm gesättigte Fettsäuren.
„Genau das wirft das Schlaglicht auf die Notwendigkeit, höhere Werbestandards für schutzbedürftige Kinder zu setzen,“ sagte Dr. Tim Lobenstein, Direktor des Programms gegen Übergewicht bei der IOTF am Samstag. „Die Verwendung von Filmthemen und Charakteren wie Indiana Jones setzt bei Kinder die Kaufziele innerhalb und außerhalb des Kinos fest.“

Verhaltenskodex für Marketing bei Kindern
Dr. Lobstein ist skeptisch gegenüber Selbstverpflichtungen der Industrie, wenn gleichzeitig ein Produktbereich vermarktet wird, der genau auf das „junk food“ abzielt, das nicht nur Kinder, sondern alle möglichst vermeiden sollten: „Es ist klar, dass viel mehr gegen das Übergewicht bei Kindern in den USA getan werden muss, und wir sollten in Großbritannien und Europa sicher stellen, dass die Vermarkter von Indiana Jones nicht für den schnellen Dollar die Gesundheit der Kinder verkaufen.“
Bis zum Sonntag tagte das IOTF im Rahmen eines Seminars der International Association for the Study of Obesity (IASO), der 56 Länder angehören, und höhere ethische Werte bei der Werbung für Kinder formulierte. In dieser Woche werden sich die Gesundheitsminister bei der WHO in Genf treffen und unter anderem über einen neuen Verhaltenskodex abstimmen. Als Grundlage weltweit gelten derzeit die „Sydney Prinzipien“, die Regeln für einen weiten Begriff des Marketings bis hin zum Internet bestimmen und auch grenzüberschreitende Kontrollen für Kabelfernsehen einfordern. Schulen und Kindergärten sollen frei von Werbung sein, die sich speziell an Kinder richtet.

Lesestoff:
Mehr erfahren Sie unter www.iaso.org und www.iotf.org

roRo

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