Kleinkinderlebensmittel

Ernährung

Lebensmittel für Säuglinge, Kleinkinder, langfristig Erkrankte

Am Mittwoch hat der EU-Umweltausschuss zügig den Bericht für die zweite Lesung im Parlament bearbeitet, der sich mit Lebensmitteln für Säuglinge, Kleinkinder und langfristig Erkrankte beschäftigt. Im Wesentlichen folgt das Parlament damit den Empfehlungen des Rates, so dass einer abschließenden Einigung nichts mehr im Wege steht. Die Berichterstatterin Frederique Ries aus Belgien (Liberale) verwies auf die besondere Sichtweise, dass die Zielgruppe in der Verordnung nicht wie alle anderen Verbraucher betrachtet werden dürfen. Auch die Einigung beim Gluten sei ein Erfolg. Nahrungsmittel für Menschen mit einer Gluten-Intoleranz fallen nicht in diese Verordnung und verbleiben in der der Verordnung EU/1169/2011. Durch einen Rechtsakt wird dort aber sicher gestellt, dass die Betroffenen mit entsprechenden Kennzeichnungsvorschriften das gleiche Schutzrecht erhalten, als würde es in der neuen Verordnung aufgenommen. Die gleiche Regelung gilt auch für Lebensmittel mit fehlender oder reduzierter Laktose.

Klarheit für den Geltungsbereich will die Verordnung schaffen, indem sie Sportlernahrung aus dieser Regelung heraushält. Das gilt auch für Diätriegel und vergleichbare Produkte. Aufgenommen werden nur Nahrungsmittel, die wirklich eine Tagesration für eine gewichtskontrollierende Ernährung ersetzen können.

Für eine Verwendung von technisch hergestellten Nanopartikeln reicht die Zulassung im Rahmen der Novel Food Verordnung EU/258/97 nicht mehr aus. Sie müssen künftig der neuen Verordnung entsprechen.

Vor allem Säuglingsanfangsnahrung wird künftig keine idealisierenden Bilder und Werbetexte mehr auf der Verpackung tragen. Bei Säuglingsfolgenahrung gilt das nur für die Kennzeichnung. Mit einem Erwägungsgrund wurde die Vereinbarkeit mit den Grundrechten und der Meinungsfreiheit hergestellt. Verbraucherinformationen und Bewerbung werden frei von irreführenden Inhalten sein. Lebensmittelunternehmen dürfen aber Informationen an Fachpersonal weiter geben.

Roland Krieg

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