Konflikte und Klima treiben Hungerzahlen in die Höhe

Ernährung

120 Millionen von Hungertod bedroht

Hungerbericht FAO

Der am Donnerstag vorgestellte neue FAO-Bericht über Ernährungskrisen weist mehr als 120 Millionen Menschen in 51 Ländern als akut vom Hungertod bedroht aus. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von mehr als elf Millionen Menschen.

Die Steigerung der akut Hungernden resultiert vor allem aus der Zahl neuer und vorhandener Konflikte in Myanmar, Nordost-Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo, dem Südsudan und Jemen. Hinzu kommen anhaltende Düren in Ost- und Südafrika. Hunger wird immer mehr zu einem sehr komplexen Ursachenbündel, das mit neuen Brunnen, Lebensmittellieferungen oder Bildung von Kooperativen nicht mehr aufgelöst werden kann. Konflikte, Preiserhöhungen und Extremwetter verstärken sich gegenseitig. So gelten die letzten drei Jahre vor Ausbruch des mittlerweile siebenjährigen syrischen Bürgerkrieges mit ihren wiederholten Dürren als Treiber des späteren Konfliktes.

15 von 18 Ländern mit bewaffneten Konflikten befinden sich in Afrika und dem Mittleren Osten. Dort befinden sich mit 74 Millionen Menschen und 60 Prozent der akut Hungernden. In 23 Ländern, davon zwei Drittel in Afrika, bestehenden anhaltende Dürren und bedrohen 39 Millionen Menschen. Diese Krisen bedrohen mehr Frauen und Kinder als in den Vorjahren und brauchen länger anhaltende Lösungen.

Der Ausblick für 2018 ist düster. Neben den oben aufgeführten Ländern wird die Nahrungsunsicherheit in diesem Jahr auch in Afghanistan und Libyen weiterbestehen. Die größte Krise gibt es im Jemen. Der Bericht wurde in Rom gemeinsam von der FAO, der EU und World Food Programm (WFP) vorgestellt. Dieser Bericht präsentiert nach UN-Generalsekretär Antonio Guterres die notwendige Datenbasis zur Lösung der Herausforderungen. FAO-General-Direktor José Graziano da Silva will mit dem deutlicher als bisher auf die enge Verbindung zwischen Konflikten und Nahrungsunsicherheit hinweisen. Das Agenda-Ziel, den Hunger bis 2030 zu beenden, wird ohne eine Konfliktlösung nicht erreichbar sein.

Lesestoff:

Den Bericht finden Sie unter http://vam.wfp.org/sites/data/GRFC_2018_Full_Report_EN.pdf

roRo; Foto: Titelbild

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