Lactosefreiheit und Reiswaffeln

Ernährung

Vorschau Öko-Test

Weichmacher statt Milchzucker

Die Qualität von lactosefreien Produkten ist meist in Ordnung. Bedauerlich ist allerdings, dass einige Marken Probleme mit Weichmachern, Gen-Technik oder dem richtigen Aroma haben. Das ist das Resümee, das das Verbrauchermagazin Öko-Test-Magazin aus einer aktuellen Untersuchung von lactosefreien Lebensmitteln, darunter Milch, Joghurt, Butter, Quark, Käse und Eis, zieht.
Menschen, die Milchzucker nicht vertragen, werden mit keinem der getesteten Produkte ein Problem haben. Denn alle enthalten weniger als 0,1 Prozent Lactose. Ihre Qualität ist vergleichbar mit herkömmlichen Milchprodukten. Leider gibt es auch bei den lactosefreien Lebensmitteln einzelne Marken, die kritisch zu sehen sind. So konnten die Tester bei einem Soja-Drink gentechnisch veränderten Soja nachweisen. In einem Joghurtersatz, der auf der Verpackung mit „natürlichem Erdbeer-Aroma“ wirbt, wies das Labor synthetisches Aroma nach – sogar solche Aromenverbindungen, die in der Erdbeere gar nicht vorkommen. Im Hirtenkäse der Marke Minus L wurde der Weichmacher DEHP entdeckt, der als fortpflanzungsgefährdend eingestuft wird.
Öko-Test wertet es zudem ab, wenn wie bei Lidl oder Weihenstephan auf den Produktverpackungen saftige grüne Weiden zu sehen sind, obwohl die Kühe ganz offenbar vor allem im Stall stehen. Anhand von Omega-3-Fettsäuren lässt sich aber nachweisen, ob die Kühe eher Kraftfutter oder eher Gras gefressen haben.

Reiswaffeln

Eltern sollten ihren Babys und Kleinkindern möglichst keine Reiswaffeln zum Knabbern geben. Denn in allen getesteten Produkten steckt Acrylamid und Arsen, meist in erhöhten oder stark erhöhten Mengen.
Dass Reis krebserzeugendes Arsen enthält, weiß man zwar schon lange. Denn die Reispflanze neigt dazu, Arsen aus dem Boden und Wasser aufzunehmen und anzureichern. Dank eines neuen Testverfahrens war es Öko-Test nun aber möglich, in einem Speziallabor getrennt nach organischem und dem besonders giftigen anorganischen Arsen zu suchen. Das Ergebnis: Der Anteil des anorganischen Arsens an der Gesamtmenge Arsen ist in Reiswaffeln besonders hoch; er liegt im Schnitt bei rund 80 Prozent. Allein einem Hersteller ist es gelungen, Waffeln anzubieten, die nur einen leicht erhöhten Arsengehalt haben.
Arsen ist jedoch nicht der einzige Schadstoff in den Reiswaffeln. Das Krebsgift Acrylamid, das entsteht, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel hoch erhitzt werden, steckt in fast allen Produkten über dem EU-Richtwert für Getreidebeikost. In zwei Reiswaffelmarken steckt außerdem zu viel Schwermetall Cadmium. Dieses kann Nieren und Knochen schädigen.
Ärgerlich ist dagegen: Dennree führt mit seinen als ungesalzen gekennzeichneten Reiswaffeln die Verbraucher komplett in die Irre. Denn das Labor hat in den Produkten ein Vielfaches der deklarierten Gehalte an Salz gefunden.

Lesestoff:

Das Juni-Heft von Öko-Test ist im Handel erhältlich.

Öko-Test / roRo

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