Lebensmittel aus Japan

Ernährung

Lebensmittel aus Japan

Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilte mit, dass derzeit keine Erkenntnisse über radioaktiv belastete Lebensmittel aus Japan vorliegen. Was derzeit in Deutschland auf dem Markt ist, wurde vor dem Erdbeben produziert. Allerdings beobachtet das Ministerium die Lage in Japan genau, um die weitere Entwicklung einzuschätzen. Es wurde ein Frühwarnsystem eingerichtet.
Sollte sich die Lage verschärfen, greife in der gesamten EU ein festgelegter Krisenmechanismus, den die Gemeinschaft nach dem Atomunfall in Tschernobyl aufgebaut hat. Das soll sicher stellen, dass keine radiologisch belasteten Lebensmittel in die Eu eingeführt werden.
In einem speziellen Mess- und Informationsverbund des Bundesamtes für Strahlenschutz wird die Umweltradioaktivität in Deutschland ständig überwacht. In diese Messdaten fließen auch die Werte von Lebens- und Futtermitteln ein. Damit seien Auffälligkeiten schnell zu identifizieren. Danach kann das Messsystem in einem Intensivmessprogramm an über 1.800 Standorten Werte im 10-Minuten-Rhythmus abfragen und lokalisieren.

Lebensmittel aus Japan

Nach Angaben des Ministeriums komme nur ein kleiner Teil der Lebensmittel aus Japan. Insbesondere sind das Sojasaucen. Speisefisch hingegen komme hauptsächlich aus dem Nordatlantik. Rund 900.000 Tonnen Fisch und Fischerzeugnisse importiert Deutschland, aus Japan kommen lediglich 60 Tonnen.

Folgen in Japan

Auch nach den jüngsten dramatischen Entwicklungen, wonach das Atomkraftwerk Fukushima mit seinen sechs Reaktoren von der Betreiberfirma wohl aufgegeben wurde ist die Lage noch unklar. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut geht jedoch „von einer deutlich umfangreicheren Freisetzung radioaktiver Stoffe“ aus.
Während die jährliche mittlere Strahlung in Deutschland bei 2,1 Millisievert (mSv) liegt, wurde in Fukushima nach „strukturellem versagen des Kondensators im primären Kreislauf des Reaktorblocks 2 eine Ortsdosisleistung von 12 mSv je Stunde gemessen. Allerdings ist die genaue Zusammensetzung der Strahlungswolke nicht bekannt. Das Institut vermutet, dass es die relativ leichtflüchtigen Cäsium-Isotope Cs-134 und Cs-137 sind, die Halbwertszeiten von zwei und 30 Jahren haben. Das Cäsium wird sich großflächig über dem Pazifischen Ozean verteilen, die Konzentration aber auch verdünnen.
Für den Nachbereich hingegen vermutet das Institut eine deutliche Erhöhung im Meerwasser, von wo aus es in die Nahrungskette eingeschleust wird. Da Cäsium chemisch mit Kalium verwandt ist, wird es in den Organismus aufgenommen und verstoffwechselt. Zunächst wird es von Plankton aufgenommen und von höheren Organismen, die einen hohen Wasserumsatz haben. Dazu gehören zum Beispiel Muscheln und Algen. Einige Wochen später wird das Cäsium dann auch in Meerwasserfischen nachweisbar sein.
In welcher Höhe lässt sich aber derzeit nicht abschätzen. Es gibt einen Grenzwert für die EU, der bei 600 Becquerel je Kilogramm Frischmasse liegt.

roRo

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