Lebensmittelwarnung.de: Alarmierung oder Information?
Ernährung
++ 11:50 ++
Lebensmittelwarnungen kommen per SMS und Twitter
Heute Mittag hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner in Berlin das Internetporttal www.lebensmittelwarnung.de freigeschaltet.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist der technische Koordinator des Portals, die Bundesländer sind für die Inhalte verantwortlich. Das Portal ist inhaltlich nichts Neues, sondern führt lediglich die schon vorhandenen Informationen zusammen, betont BVL-Präsident Dr. Helmut Tschiersky-Schöneburg. Die Warnungen werden bereits bei den Lebensmittelüberwachungsbehörden eingestellt und kommen auch über das europäische Schnellwarnsystem herein. Den Quantensprung in der Qualität sieht Tschiersky-Schöneburg in der zentralen Zusammenführung der Informationen, die Verbraucher auch per SMS und Twitter abrufen können.
Das Portal geht auf einen Beschluss der Verbraucherschutzministerkonferenz aus dem Jahr 2010 zurück und wurde beispielsweise in Bayern regional bereits umgesetzt.
Bundesministerin Ilse Aigner sieht in dem Portal eine Ergänzung zu dem erst in diesem Jahr aufgebauten Portal Wahrheit und Klarheit. Mit beiden Informationen zusammen, kann sich der Verbraucher die größtmögliche Übersicht verschaffen.
Laut Tschiersky-Schöneburg werden zwischen drei und fünf Warnungen im Monat eingestellt. Derzeit sind die Verbraucher nach Dioxin, Fukushima und EHEC so verunsichert, dass offen bleibt, ob die Informationen die Verbraucher wirklich informieren oder eher in einen dauerhaften Alarmzustand versetzen.
Tschiersky-Schöneburg sieht das anders herum. Die Warnungen sind eher vertrauensfördernd, sagte er Herd-und-Hof.de. Auch Renate Jürgen Pieper, Bremens Senatorin für Bildug, Wissenschaft und Gesundheit und in diesem Jahr vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz will mit den Informationen die Verbraucher nicht abschrecken. Ilse Aigner ergänzt, dass Transparenz und Kommunikation zu Vertrauen führen, das die Lebensmittelbranche zurückgewinnen will.
Lesestoff:
Roland Krieg