LEH will Lebensmittelabfälle reduzieren
Ernährung
Konsum vom Abfall entkoppeln
„Während der letzten hundert Jahre haben die Menschen mehr Waren produziert und konsumiert als jemals zuvor. Damit ist exponentiell auch der Müllberg angewachsen.“ So beginnt das 10. Arbeitspapier des europäischen „Retail Forum for Sustainability“ zum Thema Abfallvermeidung.
Abfall ist ein anwachsendes Problem auch in den sich entwickelnden Ländern und seine Verringerung müsse zu einer langfristigen Aufgabe werden. Das Ziel liegt in der Entkoppelung des Konsums von der Abfallproduktion. Im Jahr 2008 wurden in der EU 2,6 Milliarden Tonnen Abfall produziert. Die Gesamtmenge aus elektronischem Schrott bis hin zu Lebensmittelabfällen verrechnet sich zu 5,3 Tonnen je Einwohner. Der nicht-mineralische Abfall summiert sich auf 920 Millionen Tonnen, was umgerechnet auch immer noch 1,8 Tonnen je Kopf ergeben.
Auf seinem Treffen in dieser Woche haben die Mitglieder von REAP sich auf eine freiwillige Verpflichtung zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle geeinigt. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik erklärt dazu: „Das Wegwerfen von Lebensmitteln ist sowohl wirtschaftlich als auch moralisch schlecht. Deshalb hat sich die Kommission das Ziel gesteckt, die Menge genießbarer Lebensmittel, die im Abfall landet, bis 2020 zu halbieren.“ Dick Boer, Vorsitzender des Europäischen Runden Tisches des Handels will das auf seiner Wertschöpfungsstufe mit einer Optimierung der Lieferketten und effektiveren Verbraucherinformationen zur Nachhaltigkeit von Erzeugnissen umsetzen.
So recycelt der schwedische Möbelkonzern Ikea 86 Prozent seiner in den Geschäften anfallenden Abfälle und will die Herkunftsländer seiner Rohware verpflichten, 100.000 Landwirte in die Erzeugung nachhaltiger Baumwolle einzubinden.
Im Bereich Lebensmittelhandel sind Lidl und Kaufland von der Schwarz-Gruppe, die Metro Group und Rewe in Umweltaktionsprogramm des Handels vertreten.
Lesestoff:
Zum europäischen Handelsforum geht es hier: http://ec.europa.eu/environment/industry/retail/index_en.htm
roRo