Monte di latte

Ernährung

Molke erfrischt den Sommer

Butter und Käse fallen den Menschen am ehesten als Verarbeitungsprodukt der Milch ein. Bevor jedoch Käse in seinen verschiedensten Varianten hergestellt werden kann, muss die Milch durch das Ferment Lab oder durch Milchsäurebakterien erst gerinnen. Dabei entsteht dann der Käsebruch und hinterlässt das gelblich-grüne Milchwasser. Das ist, je nach Einsatz von Lab oder Milchsäurebildnern, Süß- oder Sauermolke. Daher enthält Molke die gleichen Inhaltsstoffe wie die Milch, aber weil vor allem Milchfett und Casein bei der „Käsefraktion“ bleiben, weist die Molke insgesamt nur wenig Kalorien auf, was dem sommerlichen Frischetrend entgegenkommt – Immer mehr Molkegetränke gibt es in den Regalen der Geschäfte. Vom Reformhaus bis zu den Discountern.

Antike Molke-Kurorte
Der römische Arzt Galen verabreichte seinen Patienten bereits in der Antike das aus „der Milch gewonnene Serum“ seinen Patienten. Das war auf dem „Monte di latte“ nahe Salerno. In der Molke verbleiben der größte Teil der wasserlöslichen Vitamine, hochwertiges Eiweiß, Milchzucker und Mineralstoffe. Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden in Deutschland, Österreich und der Schweiz regelrechte Molke-Kurorte, weiß das Reformhaus, in denen sich sogar gekrönte Häupter, wie Kaiserin Sissi, erholten. Da die Sauermolke ein keimfeindliches Milieu besitzt, hat sie einen positiven Einfluss auf die menschlichen Schleimhäute, indem sie die natürliche Schutzfunktion fördert. Seit den 1980er Jahren gibt es sogar das Konzentrat „Molkur“, dass als traditionelles Naturheilmittel die Darmgesundheit unterstützen und Erkältungen vorbeugen soll.
Pure Molke enthält je 100 ml nur 24 Kilokalorien und weniger als 0,2 Gramm Fett. Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) empfiehlt Molke als idealen Durstlöscher, weil sie genau die Mineralien enthält, die wir zur Zeit in der Sommerhitze ausschwitzen.
Die hochwertigen Molkeproteine werden schon seit längerem für Baby-, Sportler- und Diätnahrung verwendet. Zudem kommt die typisch gelblich-grüne Farbe vom Riboflavin, dass zusammen mit anderen Vitaminen der B-Gruppe in der Molke reichlich vorhanden ist. Ein Liter Molke deckt den Tagesbedarf an B2 zu 80 Prozent. Molke führt dem Körper nicht nur ausreichend Calcium zu, sondern auch Milchzucker, der die Calciumaufnahme in den Organismus fördert.

Molkevariationen
Molke pur hat einen fein säuerlichen Geschmack. Das Wellnessgetränk lässt sich aber auch hervorragend selbst variieren. Molke, pürierte Erdbeeren, Eiswürfel und etwas Minze: Ein unbezahlbarer Erfrischungstrank, sobald sie nach Hause kommen. Das geht auch mit CMA Pfirsich-Molke-ShakeHimbeeren. Heidelbeeren, Birnen oder Pflaumen, je nach Lust und Laune. Der „coolste“ Tipp: Molke zur Hälfte mit Sauerkirschsaft aufgießen, etwas Sanddorn-Fruchtzubereitung (erhältlich in Apotheken, Reformhäusern oder Drogerien) unterrühren und mit Honig verfeinern.
Wer es pikanter mag mischt Molke mit Tomatensaft, fügt eine Prise Cayennepfeffer hinzu und garniert das ganze mit Zitronenthymian. Oder nach Tsatsiki-Art ein Stück Salatgurke mit frischem Knoblauch pürieren, mit gut gekühlter Molke aufgießen, salzen und pfeffern.
Oder Molke als kalte Suppe nach Art der französischen Vichyssoise: Lauchringe in Öl andünsten, zerkleinerte Kartoffeln zugeben, in Hühnerbrühe garen und durch ein feines Sieb streichen. Eine große Tasse Molke zugießen, mit Muskat, Salz und Pfeffer nach Gusto würzen und im Kühlschrank mindestens sechs Stunden lang durchkühlen lassen. Vor dem Servieren nur noch fein geschnittenen Schnittlauch darüber streuen und schon ist die raffinierte Erfrischung tischfertig.

roRo (nach Reformhaus und CMA); Photo: CMA

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