Nach dem Feste keine Reste
Ernährung
Restlos feiern mit dem „Zu gut für die Tonne!-Partyplaner“
Unnötige Lebensmittelreste nach der Party lassen sich vermeiden: Mit dem interaktiven Partyplaner der Initiative Zu gut für die Tonne! können Internetnutzer ab sofort berechnen, wie viel Speisen für das Partybuffet tatsächlich nötig sind. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat die Onlineanwendung gemeinsam mit dem Berliner Buffetexperten Johannes Emken entwickelt. Das neue Angebot hilft Gastgeberinnen und Gastgebern, Feierlichkeiten zum Jahresausklang – beispielsweise an Weihnachten oder zu Silvester – so zu planen, dass möglichst wenige Reste übrig bleiben. Jedes Jahr landen rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Mülltonnen der Privathaushalte. Umgerechnet etwa 235 Euro wirft jeder Bundesbürger auf diese Weise jährlich weg.
Mithilfe des Partyplaners kann der Nutzer ein Fingerfood- oder ein klassisches Buffet entwerfen: Die Anwendung schlägt passende Gerichte für Vor-, Haupt- und Nachspeisen sowie Beilagen vor und errechnet Orientierungswerte für die idealen Speisemengen. Die Speiseauswahl für zehn bis 100 Gäste kann je nach Geschmack verändert werden. Außerdem enthält der Partyplaner zahlreiche Anregungen für ein restefreies Buffet. Zu finden ist er unter www.zugutfuerdietonne.de/partyplaner.
Zusätzlich helfen zahlreiche Tipps der BMELV-Initiative Zu gut für die Tonne! bei der Planung eines restefreien Partybuffets:
1. Vorräte und Vorlieben
beachten
Wer eine Party plant, erstellt am besten einen Menüplan mit den vorgesehenen
Speisen und deren Zutaten. Dann wird ermittelt, welche Vorräte noch im Hause
sind. Das verhindert zu umfangreiche Spontankäufe. Johannes Emken rät: „Ideal
ist es, sich auf die Vorlieben der Gäste einzustellen: Wird zum Beispiel lieber
Fleisch, Fisch oder vegetarisch gegessen? Letztlich gibt es so zufriedene Gäste
und auch weniger Reste.“
2. Gestaffelt einkaufen
Haltbares wie Konserven, Tiefkühlprodukte, Abgepacktes und Getränke kann man
bereits eine Woche vor der Party einkaufen, Frisches wie Gemüse und
Milchprodukte etwa zwei Tage vorher. Leicht Verderbliches wie Fleisch und vor
allem Fisch sollte erst am Tag der Party besorgt und, wenn die Zubereitungsart
dies zulässt, frisch verarbeitet werden. Haltbare Speisen ruhig ein bis zwei
Tage vor dem Buffet zubereiten. Das spart Zeit.
3. Passende Speisen wählen
Nudel- und Kartoffelsalate sind Buffetklassiker. Enthalten sie frische
Mayonnaise, sind sie aber nicht unbedingt lange haltbar. Auch Blattsalate,
Desserts mit rohem Eigelb, Gerichte mit rohem Fleisch und Fisch oder Obsttorten
lassen sich nicht lange aufbewahren. Sie sollten gut gekühlt und schnell
verbraucht werden. Suppen, Schmorgerichte oder Quiches lassen sich hingegen gut
lagern und weiterverarbeiten.
4. Speisemengen richtig
berechnen
Folgende Speisemengen sind für ein Buffet mit Vorspeisen, Hauptgerichten, Beilagen
und Nachspeisen nötig: Für den durchschnittlichen Esser wird insgesamt 800 g
pro Person berechnet, für junge Männer sind 1000 g pro Person realistisch, für
zierliche Frauen oder ältere Herrschaften können tendenziell ca. 600 g pro
Person berechnet werden. Pro Kind bis acht Jahre ist mit ca. 200 g Speisen zu
rechnen. Gemeint ist jeweils das Gewicht der fertigen Speisen, nicht das
Rohgewicht der Zutaten.
5. Getränkebedarf
kalkulieren
Sieben Prozent des Lebensmittelabfalls sind Getränke. Daher sollte man auch
hier die Vorlieben der Gäste möglichst im Vorfeld berücksichtigen. Pro Person
ist etwa mit einem halben bis dreiviertel Liter nicht alkoholischer Getränke
pro Stunde zu rechnen. Die meisten Getränke halten angebrochen im Kühlschrank
mehrere Tage, Fruchtsäfte zum Beispiel etwa vier Tage. Wein oxidiert bei
Sauerstoffzufuhr, geöffnete Flaschen daher wieder verschließen und bald
verbrauchen.
6. Nicht zu viel auftischen
Damit die Buffetspeisen frisch bleiben, rät Emken: „Von leicht verderblichen
Speisen nicht alles auf einmal auftischen, sondern immer erst etwa zwei Drittel
der Menge. Lieber das Buffet nachbestücken. Gerade Fingerfood verdirbt aufgrund
seiner großen Oberfläche schneller oder trocknet an.“ Weitere Tipps: Brot nicht
komplett aufschneiden, Getränke nach Bedarf öffnen. Fleisch- und Fischgerichte
sowie Speisen mit rohen Eiern (wie Tiramisu) dürfen keinesfalls zu lange
ungekühlt bleiben. Sie können in kleineren Portionen angerichtet werden.
7. Übriggebliebenes mitgeben
oder einfrieren
Das beste Mittel gegen Reste ist, übrige Lebensmittel den Gästen mitzugeben.
Frischebeutel und Plastikdosen gehören daher zu jeder Partyausstattung. Wer
schon vorher Platz im Tiefkühlfach schafft, kann Reste nach dem Fest leichter
einfrieren und später genießen.
8. Reste weiter verwerten
Aus Buffetspeisen lässt sich noch einiges machen. Altbackenes Brot angefeuchtet
und im Ofen aufgebacken eignet sich für eine Bruschetta. Reste von Antipasti
eignen sich für Salate oder püriert als Dips. Der Festtagsbraten findet eine
neue Verwendung als herzhafter Canapé-Belag. Diese Rezepte verwerten Reste und
eignen sich zugleich für das Buffet:
Tortilla de Restos
(von Daniel Brühl, Schauspieler und Autor, Mitbegründer der Bar Raval in
Berlin)
Zutaten (für 1 Portion): 1 Scheibe Brot, 1 Tomate, 2 Eier, 1 Portion
Käse, 1 EL, Öl, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Öl in der Pfanne erhitzen und das Ei hinzugeben. Käsereste klein
schneiden und dazu geben. Altes Brot toasten, die Tomaten auf die Brotscheiben
legen, einen Spritzer Öl, Salz, Pfeffer und die Tortilla oben drauf.
Teufelsalat
(von Gutbert Fallert, Sternekoch, Hotel Talmühle,
Sasbachwalden/Baden-Württemberg)
Zutaten (für 4 Portionen): 400 g Bratenfleisch, etwas Gemüse, etwas Salat, 250
g Mayonnaise, 4 EL Ketchup, 4 EL Orangensaft, 1 TL Meerrettich, etwas Milch, 1
Spritzer Cognac, Cayennepfeffer, Salz
Zubereitung: Bratenreste in Streifen schneiden. Pro Person rund 100 g Gemüse
und Blattsalat einplanen, je nachdem was übrig ist. Alles zusammen locker in
einer Schüssel mischen. Für die Cocktailsauce Mayonnaise, Ketchup, Orangensaft
und geriebenen Meerrettich mit dem Schneebesen verrühren. Die Sauce sollte
nicht zu fest sein – eventuell mit etwas Milch oder Wasser verdünnen. Mit
Cayennepfeffer, Salz und einigen Tropfen Cognac pikant bis scharf abschmecken.
Auf Tellern oder in Gläsern anrichten und mit etwas Cocktailsauce beträufeln.
Party-Fleischbällchen
Zutaten (für 4 Portionen): etwas Schinken, 1 Ei, 1 Zwiebel, 1 Brötchen, 3
Würstchen
Zubereitung: Würstchen, Schinken oder Ähnliches durch den Fleischwolf drehen.
Ei, eingeweichtes Brötchen und gehackte Zwiebeln hinzufügen. Alles zu
walnussgroßen Bällchen formen und in der Pfanne oder in der Fritteuse
ausbacken.