Nahrungsmittelhilfe für Korea

Ernährung

Zehn Millionen Euro Hilfspaket für Nordkorea

Die Europäische Union wird ein Hilfspaket in Höhe von 10 Millionen Euro für Nordkorea schnüren. Geholfen werden sollen mehr als eine halbe Million Menschen, die an Unterernährung sterben könnten. Die Menschen leben vor allem in den nördlichen und östlichen Provinzen, heißt es, wo bislang auch die schwerste Hungerkrise das Land getroffen hat. Die nächste Getreideernte wird erst im Oktober für Entlastung aus heimischer Produktion sorgen.

Ernste Unterversorgung

Nach Einschätzungen der EU ist die Unterversorgung dramatisch. Die Hilfe geht zunächst an Kinder unter fünf Jahren, die bereits wegen der chronischen Unterversorgung im Krankenhaus liegen. Kinder und Schwangere sowie stillende Mütter in lokalen Versorgungszentren werden ebenfalls zunächst versorgt.
Die Vereinbarung mir der Regierung in Nordkorea wurde erreicht, nachdem im Juni eine EU-Delegation Krankenhäuser, Kindergärten, Märkte und landwirtschaftliche Kooperativen besuchte und die bedrohliche Situation vorfand. „Der Zweck der Hilfe soll rund 650.000 Menschen vor dem Hungertod bewahren. Unsere Experten sahen ernsthaft unterversorgte Kinder und sahen, dass keine nordkoreanische Abhilfe sichtbar war“, sagte Kristalina Georgieva, EU-Kommissarin für Internationale Hilfe. Nach Georgieva spitzt sich die chronische Unterversorgung in eine akute Krise zu. Die EU will dafür sorgen, dass ein strenges Überwachungsprogramm die Hilfe auch bei den Bedürftigen ankommen lässt. Sollte die Hilfe auf andere Wege umgeleitet werden, würde sie sofort gestoppt.

400 kcal am Tag

Zwischen April und Juni ist die Tagesration pro Kopf in den nördlichen Provinzen von 400 Gramm auf 150 Gramm Getreide gesunken. Das entspreche einer Kalorienversorgung, die nur noch 400 kcal am Tag zur Verfügung stellt – nur noch ein Bruchteil des täglichen Bedarfes. Der EU sind berichte zugetragen worden, dass die Menschen angefangen haben, Gras zu essen.
Zwischen 1995 und 2008 hat die EU bereits 124 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Nordkorea ausgegeben. Zwischen 2007 und 2010 wurden mehr als 35 Millionen Euro in langfristige Ernährungsprojekte investiert. In diesem Jahr wird ein neues Programm installiert, das bis 2013 laufen wird.
Im Februar hatte Nordkorea um Hilfe gebeten, weil Tierseuchen, ein harter Winter und Überschwemmungen die Ernährungsversorgung haben zusammenbrechen lassen.

roRo

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