Neue Fischart auf dem Teller
Ernährung
Artenzuwachs in der Zackenbarschfamilie
Die Welt der Zackenbarsche ist vielfältig. Die Fische werden je nach Art zwischen 2,3 cm und 2,70 Meter lang und können bis zu 400 Kilogramm wiegen. Viele Zackenbarsche sind bunt und schwimmen in Aquarien, einige sind als Speisefisch sehr beliebt. Ihr Zuhause sind Küstengewässer der tropischen und subtropischen Meere.
Ein Fischer vom australischen Great Barrier Reef fängt hin und wieder einen Fisch, der einem Zackenbarsch zwar ähnlich sieht, den er aber nicht einordnen konnte. Er schickte ein Foto an den Experten Jeff Johnson im Queensland Museum und fragte, was das für ein Fisch sei. Bevor der Wissenschaftler sich den Fang näher anschauen konnte, war er schon auf den Markt gelangt, verkauft und verspeist.
Allein vom Foto her erkannte Johnson einige Auffälligkeiten, wie schwarze Ränder an den Flossen und das Fehlen typischer Zackenbarschmerkmale. Weil der Fisch so „unauffällig“ war, wurde er lange nicht untersucht.
Erst 2017 konnte Johnson fünf dieser Fische auf einem Markt in Brisbane entdecken und kaufte sie für detaillierte Analysen alle auf.
Jeff Johnson konnte den Fisch mit seinem Team jetzt als neue Art des Zackenbarsches identifizieren. Johnson ordnete die neue Art in die Unterfamilie „Eigentliche Zackenbarsche“ (Epinephelinae) und der Unterordnung Epinephelus zu. Diese Gruppe wurde nach Bloch bereits im Jahr 1793 definiert und umfasste bislang 91 Arten. Der in Ansbach geborene deutsche Naturforscher Marcus Elesier Bloch lebte von 1723 bis 1799 und stellte einer der ältesten Fischsammlungen mit farbigen Kupferbildern in der „Allgemeinen Naturgeschichte der Fische“ zusammen. Seine Fischsammlung mit 1.500 Arten gehört heute dem Museum für Naturkunde in Berlin.
Seinen Nachnamen E. fuscomarginatus verdankt der neue Zackenbarsch wegen seiner dunklen Flossenränder (fusco: schwarz, verdunkelt, margino: eingefasst ). Geholfen bei der Einordnung des neuen Fisches hat die genetische Analyse. Der neue Zackenbarsch ist rund 70 cm lang und lebt in Tiefen um die 220 Meter im Great Barrier Reef vor Queensland. Gut schmecken soll er auch.
Roland Krieg; Foto: Queensland Museum in Breaking Science news for Australia and New Zealand