Noch Maronen übrig?

Ernährung

Bunte Winterteller

Auch wenn es gerade nicht unbedingt winterlich kalt ist, so hat das Obst- und Gemüsesortiment abgenommen – scheinbar. Denn wer genau hinsieht, der findet immer interessante Sachen für Rohkostsalate. Zum einen enthalten sie eine Extraportion Vitamine und Mineralstoffe sowie wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, zum anderen gleichen sie die Gänsebratenkost der Weihnachtsfeiertage rechtzeitig vor dem Frühjahr wieder aus. Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) zeigt, dass farbenfrohe Salatteller im Januar erntefrische Zutaten aus heimischen Anbau bieten.

Salatvielfalt
Feldsalat ist frosthart und bietet auch bei Temperaturen bis – 15 °C eine frische Feldernte. Allerdings entpuppt er sich bei er Lagerung als Mimose. Er welkt rasch und muss daher fertig geputzt angefeuchtet und im Plastikbeutel im Gemüsefach des Kühlschranks aufgehoben werden. Zu den typischen Wintersalaten zählt der Chicorée, der pur oder besonders fein mit Früchten kombiniert schmeckt. Heutige Sorten Rotkohl-Salat mit Dörrzwetschgenenthalten kaum noch Bitterstoffe, weswegen es ausreicht beim Putzen das untere Ende abzuschneiden. Für einen winterlichen Salat stehen außerdem noch Endivie, Frisée und Zuckerhut zur Auswahl. Den Zuckerhut findet man allerdings selten im Laden, manchmal auf Wochenmärkten. Aber es lohnt sich, nach ihm zu suchen, denn der Salat sieht dem Römischen Salat ähnlich, ist saftig-grün und schmeckt würzig-nussartig. Er enthält wertvolle Bitterstoffe und bleibt in dicke Lagen Papier gewickelt an einem kühlen Ort mehrere Wochen frisch.
Verfeinern Sie ihre Salate mit gehobelten, geriebenen oder geschnittenen Kohlarten. Spitzkohl bekommt mit einer Senf-Kümmel-Vinaigrette eine herzhafte Note und zu Chinakohl passen exotische Dressings mit Ingwer, Sojasauce und frischen Korianderblättern. Auch fein: Chinakohl mit Butterkäse, Birne, Walnusskerne und Rapsöl-Sherryessig-Sauce,
Falls Sie von Weihnachten noch Maronen übrig haben: Die passen zu einem Rotkohlkrautsalat mit Äpfeln und Kresse. Tipp: Krautsalate einen Tag vorher fertig stellen, damit das Dressing gut durchziehen kann.

Beerensäfte
Beerenobst strotzt nur so vor starken Antioxidantien, wie den roten und blauvioletten Farbpigmenten und setzt damit die aggressiven Sauerstoffverbindungen außer Gefecht. Die entstehen durch Umweltgifte, Medikamente und UV-Strahlen. Nach neueren Untersuchungen an der Forschungsanstalt Geisenheim gehen die wertvollen Antioxidantien von Beerenobst in hohem Maße in den Saft über und können so aus der Erntesaison in die Winterzeit „gerettet“ werden. Selbst mit Wasser verdünnte Nektare aus Johannisbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren haben noch einen hohen Gehalt dieser Fitmacher.
Klare Säfte sind bei Verbrauchern am stärksten gefragt. Heute zeigt ein im Journal of the Science of Food and Agriculture (1/2007; DOI: 10.2002/jsfa.2707) veröffentlichter Artikel über Apfelsaft jedoch, das trüber Apfelsaft viel gesünder ist. Jan Oszmianski von der Landwirtschaftlichen Fakultät in Warschau verglich ihn mit klarem Apfelsaft. Er hat viermal mehr Polyphenole, weil diese bei der Klärung in den Trester abgeführt werden. Händler bevorzugen allerdings auch klare Säfte, weil sie im Regal länger haltbar sind. Ein Umdenken jedoch findet bereits statt. Lucy Ede vom britischen Fruchtsafthersteller „Innocent“ fühlt sich bereits ermutigt, trübe Apfelsäfte noch mehr zu verwenden. Bislang lag das Augenmerk auf dem besseren Geschmack.

CMA, roRo;
Bild: CMA

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