Nootkaton aus Zucker

Ernährung

Hefe produziert Nootkaton für den Geschmack

Jeder kennt den Geschmack, kaum einer den Namen: Nootkaton heißt das Aroma, das der Grapefruit ihre unverwechselbare Frische verleiht. Dabei kommt Nootkaton nur in winzigen Mengen vor. In Mandarinen- und Orangenöl lediglich zu 0,04 Prozent, bei Grapefruit zu 0,5 Prozent. Doch das Aroma ist hochbegehrt und hat einen Wert von rund 4.000 Euro je Kilogramm. Es wird nicht nur in Lebensmitteln eingesetzt, sondern auch in der Kosmetik, Pharmazie und dient als Insektizid.

Da die natürlichen Vorkommen nicht ausreichen, wird aus ätherischen Ölen der Valencia-Orange chemisch oder biologisch Nootkaton gewonnen. Das ist energieaufwendig. Noch günstiger könnte es eine Hefe machen – für einen Euro je Kilogramm Zucker.

Tamara Wriesenegger vom Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) hat in die Hefe Pichia pastoris neue Gene aus der Schotenkresse Arabidopsis, dem Ägyptischen Bilsenkraut Hyoscyamus muticus, Scheinzypresse Xanthocyparis nootkatensis und der Bäckerhefe Sacccharomyces cerevisiae gebracht. Jetzt kann diese Hefe den wertvollen Stoff aus einfachem Zucker herstellen. Ihr Kollege Harald Pichler: „Mit unserem Verfahren lässt sich das teure und wichtige Terpenoid Nootkaton erstmals industriell in brauchbaren Mengen umweltfreundlich und Ressourcen schonend produzieren.“

Lesestoff:

Wriessenegger T et al.: Production of the sesquiteroenoid(+)-nootkatone by metabolic engineering of Pichia pastoris www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24747046

roRo

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