Noroviren über Lebensmittel
Ernährung
+++ 30.09.12 // 16:45 Gastroenteritis bei Schülern durch Lebensmittel
Am Samstagvormittag stieg die Fallzahl der Kinder mit Durchfall und Erbrechen auf 8.365 an. Damit ist das der größte bekannte lebensmittelbedingte Ausbruch in Deutschland, teilt das Robert Koch Institut (RKI) mit. Der wesentliche Anstieg der Erkrankungen sei auf Nachmeldungen zurückzuführen. Lediglich 23 Hospitalisationen sind aufgeführt.
Einen statistischen Ausreißer gibt es: In Sachsen wurden die ersten Fälle bereits am 19, September gemeldet, sechs Tage vor den anderen Bundesländern. Ob es sich dabei um ein separates Ereignis handelt, steht noch nicht fest.
Am Samstag hieß es noch, dass die Erkrankungen im Zusammenhang mit Kantinen und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendlichen stehen könnte. Immer noch nicht ganz klar ist die Ursache. Die Mediziner haben das Norovirus oder Toxine von toxinbildenen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Bacillus cereus und Clostridium perfringens in Verdacht.
Am frühen Sonntagabend hat das Bundeslandwirtschaftsministerium bestätigt, dass die Erkrankungswelle offenbar überschritten ist.
Im Gegensatz zu Sodexo, der Cateringfirma in Rüsselsheim, die nur einen kleinen Zusammenhang zwischen belieferten Einrichtungen und Schulen mit Erkrankungen gezogen hat, kommt das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt zu einem anderen Ergebnis: „Nach Angaben der Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden nahezu alle betroffenen Einrichtungen von einem gemeinsamen Lieferanten versorgt.“ Die Taskforce von Bund Länder konzentriert sich auf diesen Zusammenhang und geht jetzt von der Annahme aus, dass „der Ausbruch nur durch ein kontaminiertes Lebensmittel bzw. eine Charge einer Lieferung ausgelöst wurde.“
Die Kontrolleure vergleichen jetzt die Speisepläne betroffener Einrichtungen zwischen dem 25. und 28. September.
Lesestoff:
Roland Krieg