Nudging statt Zuckersteuer
Ernährung
Bayerns Landfrauen fordern Snackgemüse an der Ladenkasse
Zu fett, zu salzig, zu viel Zucker. Unsere Durchschnittsernährung lässt bei zu viel Bewegungsarmut heftig zu wünschen übrig. Großbritannien versucht es jetzt mit einer Zuckersteuer. „Schädliche Lebensmittel“ sollen teurer werden. Was über das Portemonnaie wirken soll, ist genauso heftig umstritten wie die Ernährungsampel, die mit einfacher Farbenlehre Orienteirung geben will. Die Bayerischen Landfrauen wollen auch lenken, lehnen aber in ihrem Positionspapier zur gesunden Ernährung sowohl die Steuer als auch die Ampel ab. Gelenkt werden soll dennoch auf „englisch“ – mit dem Wort „Nudging“. Die Supermärkte sind Superkünstler der Verführung und haben Gänge und Positionierungen der Waren auf das Feinste ausgeklügelt. Immerhin gibt es schon „quengelfreie Kassen“ ohne Süßwaren.
Darauf setzt die bayerische Landesbäuerin Anneliese Göllner: „Wir wünschen uns im Kassenbereich mehr Snackgemüse als Schokoriegel“. „Im Ernährungs- und Gesundheitsbereich kann Nudging eingesetzt werden, um durch die Waren- und Speisenpräsentation Entscheidungen in eine bestimmte Richtung zu lenken und eine ausgewogene Ernährung zu vereinfachen“, heißt es in einem neuen Positionspapier.
Der Kern bleibt jedoch die Verbraucherbildung mit der Forderung nach einem Unterrichtsfach „Alltagskompetenz“. Hier sollen die Themen Ernährung mit hauswirtschaftlicher Praxis verknüpft werden.
Lesestoff:
Das Positionspapier finden Sie auf www.bayerischerbauernverband.de
roRo