Nur ein Teil der Rübe wird Haushaltszucker
Ernährung
Zuckerkonsum pro Kopf stagniert
Jetzt beginnt wieder die süße „Jahreszeit“. Stollen- und Plätzchenbäcker haben bald Hochsaison und sorgen für einen verstärkten Zuckerverbrauch. Dennoch macht der Absatz von Haushaltszucker in der Gesamtbilanz des Zuckerabsatzes, wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt, nur einen kleinen Anteil aus.
Im Wirtschaftsjahr 2013/14 wurden in Deutschland nach RLV-Angaben 2,901 Mio. t Zucker abgesetzt. Davon gingen rund 88 % an die Zucker verarbeitende Industrie und das Handwerk sowie an die chemische Industrie beziehungsweise Fermentationsindustrie. 12 % wurden als Haushaltszucker in Form von Raffinade, Puder-, Würfelzucker, Kandis und anderen Sorten vorwiegend über Discountmärkte und den Lebensmittelhandel verkauft.
Die gesamte pro Kopf zur Verfügung stehende Zuckermenge in Deutschland, einschließlich des Zuckers für die Non-Food-Verwendung, ist nach Einschätzung der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) seit über 40 Jahren mehr oder weniger konstant. So bewegte sich der Pro-Kopf-Absatz von Zucker in den Jahren von 1970/71 bis 2012/13 zwischen 33 und 37 kg und lag im Durchschnitt bei 35 kg pro Kopf und Jahr. Der Zuckerabsatz ist nicht gleichbedeutend mit dem Zuckerverzehr. Der tatsächliche Verzehr von Saccharose liegt laut nationaler Verzehrsstudie II (NVS II) mit 18 bis 20 kg pro Kopf und Jahr deutlich unter den Absatzzahlen.
In der Bundesrepublik Deutschland wurden im Wirtschaftsjahr 2014/15 in 30 231 landwirtschaftlichen Betrieben Zuckerrüben angebaut. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Rübenanbaufläche im Jahr 2014 um 7,4 % auf 339.041 ha ausgedehnt. Aus den auf dieser Fläche angebauten und geernteten Zuckerrüben (rund 29 Mio. t) wurden in 20 Zuckerfabriken Zucker erzeugt. Die Zuckererzeugung aus Rüben ist 2014/15 mit 4.491.076 t um 31 % beziehungsweise rund 1,063 Mio. t höher ausgefallen als im Vorjahr (3.428.298 t).
RLV