Öko-Test: Fischstäbchen, Kaffee und mehr

Ernährung

Öko-Test: Fischstäbchen, Kaffee und mehr

Fischstäbchen

Ein aktueller Test des Verbrauchermagazins Öko-Test zeigt, dass in einigen Fischstäbchen zu viel eines Fettschadstoffs steckt. Positiv zu sehen ist jedoch, dass die Produkte wirklich praktisch grätenfrei sind und dass sich die Anbieter um nachhaltigen Fischfang und Transparenz bemühen. Das von Öko-Test beauftragte Labor entdeckte in fünf Produkten erhöhte Mengen von 3-MCPD-Estern. Dieser Fettschadstoff wandelt sich im Körper in einen anderen Stoff um, der in Tierversuchen die Nieren geschädigt und in hohen Dosen zur Bildung gutartiger Tumore geführt hat. Ärgerlich ist zudem die Portionsangabe von Aldi Nord. Demnach liegt eine Portion bei 30 Gramm, was genau einem einzigen Fischstäbchen entspricht. Das soll darüber hinwegtäuschen, wie viel Kalorien eine Fischstäbchen-Mahlzeit aus vier Stück tatsächlich hat – nämlich rund 400 kcal, wenn die Fischstäbchen in der Pfanne in Fett zubereitet werden, und ohne Beilagen. Erfreulicherweise arbeiten die Anbieter der Fischstäbchen an der Nachhaltigkeit der Produkte. Nachhaltiger Fischfang muss verbindliche Fangquoten haben, deren Einhaltung geprüft wird und die auf wissenschaftlichen Empfehlungen beruhen. Die Behörden müssen außerdem wissen, wer wie wo fischt, und sie müssen mit den Fischereien so gut zusammenarbeiten, dass sie bei Problemen eingreifen können und zum Beispiel Fangquoten senken oder Gebiete sperren. Die Hersteller der Fischstäbchen konnten nachweisen, dass es für die Fischereien ein verlässliches Management gibt und dass daran gearbeitet wird, die Auswirkungen auf das Öko-System im Griff zu behalten.

Röstaroma mit Acrylamid

Kaffee ist oftmals zu hoch mit Acrylamid belastet. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die das Verbrauchermagazin Öko-Test durchgeführt hat. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass einige Produkte, die sich auf der Verpackung als fair darstellen, ganz schön unfair sein können. Positiv zu sehen ist aber, dass Arabicakaffee im Test stets korrekt gekennzeichnet ist. Durch das Rösten der Kaffeebohnen bei über 200 Grad entstehen nicht nur das typische Röstaroma, sondern auch unerwünschte Stoffe wie Acrylamid. Diese Substanz hat sich im Tierversuch als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen, was wahrscheinlich auch für den Menschen gilt. Das Labor fand in acht Marken einen erhöhten Gehalt. Wenigstens können Kunden den Herstellerangaben, dass der Kaffee aus 100 Prozent Arabica-Bohnen besteht, Glauben schenken: Die Analyse zeigte, dass bei den 23 getesteten Produkten immer genügend Bohnen dieser Sorte enthalten waren. Etwas genauer sollten die Verbraucher allerdings hinsehen, wenn sie fair gehandelten Kaffee haben möchten. Denn nicht jedes Fair-Label und jede Auslobung stimmt mit den Kriterien des fairen Handels überein. Über die Hälfte stuft Öko-Test als überwiegend unfair oder unfair ein. Denn manche Hersteller garantieren den Erzeugern keine Mindestpreise oder eine gesicherte Vorfinanzierung ihrer Ernte.

Gesundheitstees mit Schadstoffen

In der aktuellen Oktober-Ausgabe ist Öko-Test der Frage nachgegangen, wie gut die Qualität von Gesundheitstees ist und ob diese überhaupt wirken. 23 Blasen- und Nieren-, Magen- und Darm-, Schlaf- und Beruhigungs- sowie Husten- und Bronchialtees hat das Verbrauchermagazin im Labor untersuchen lassen und zudem eine pharmakologische Begutachtung durchgeführt. Das Resümee: Anscheinend geht es im Arzneipflanzenanbau oft nicht ohne Pestizide. Und leider gibt es kaum Studien, die die Wirksamkeit von Gesundheitstees belegen können. Schadstoffe sind, wie die Untersuchung zeigt, bei den Gesundheitstees die Regel. Nur drei der 23 Produkte waren pestizidfrei. Zwar entdeckte das Labor keine Höchstmengenüberschreitungen, dafür aber verschiedene Pestizid-Mixturen. Das hinterlässt ein ungutes Gefühl, weil niemand weiß, wie gefährlich diese sind. Die Frage nach der Wirksamkeit der Tees bleibt aus wissenschaftlicher Sicht weitgehend unbeantwortet. Denn moderne klinische Studien sind Mangelware. Hinweise geben nur Anwendungsbeobachtungen und ärztliche Erfahrungen. Es zeigte sich beispielsweise, dass bei leichten Magenkrämpfen, Blähungen oder Völlegefühl die ätherischen Öle aus Kamillenblüten, Anis, Fenchel, Schafgarbe, Salbei und Pfefferminze die Beschwerden lindern können. Sie wirken krampflösend auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes. Baldrian, Lavendel, Melisse, Hopfen und Passionsblume helfen dagegen bei nervösen Unruhezuständen und Schlafstörungen.

Gute Töpfe in jeder Preisklasse

Gute Kochtöpfe gibt es schon in den unteren Preisregionen. Nur von absoluten Billigprodukten sollte man die Finger lassen. Das empfiehlt das Verbrauchermagazin Öko-Test, das zwölf Edelstahltöpfe und ein mit Keramik beschichtetes Modell in Praxis- und Materialtests genau durchgecheckt hat. Dabei zeigt sich, dass sich ein starker Boden bei einem Kochtopf gleichmäßiger aufheizt als ein dünnes Modell. Ansonsten bedeutet großer Materialeinsatz jedoch nicht zwangsläufig, dass der Topf energiesparender kocht als leichte Modelle. Wichtig ist vor allem, dass der Topfboden eben auf der Kochplatte liegt, um die Energie optimal auszunutzen. Die meisten Produkte schafften das zufriedenstellend. Nur ein Billigprodukt, der Tip Fleischtopf von Real, wurde schon mit enorm gewölbtem Boden angeliefert, der sich während des Praxistests noch stärker nach innen bog. Das Labor untersuchte ebenso die Alltagstauglichkeit der Kochtöpfe, indem es unter anderem eine Portion Linseneintopf 45 Minuten köcheln lies und ihn dann ausgoss. Bei den meisten Töpfen kam die Suppe fast restefrei heraus, bei dreien klebte der Eintopf am Boden fest und bei dem Tip Fleischtopf musste man die Linsen kraftvoll wegschrubben. Die Tester wollten zudem wissen, wie stark sich Nickel aus den Edelstahltöpfen herauslöst. Töpfe aus Edelstahl enthalten nämlich in der Regel rund zehn Prozent dieses Metalls. Tatsächlich war die Nickelabgabe bei allen Edelstahltöpfen erhöht oder stark erhöht. Nur ein Modell machte hier eine Ausnahme. Die Materialanalyse zeigte jedoch, dass dieses Produkt kein Nickel enthält, obwohl es aus Edelstahl ist. Öko-Test empfiehlt, in neuen Edelstahltöpfen erst ein- oder zweimal Sauerkraut zu kochen, bevor man dann das erste Essen darin zubereitet. Denn gerade aus neuen Töpfen löst sich besonders viel Nickel, vor allem bei sauren Lebensmitteln.

Lesestoff:

Die aktuelle Ausgabe von Öko-Test ist seit Freitag im Handel

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