Öko-Test im August

Ernährung

Ökotest im August

Zucker im Babytee

Von Produkten für die Kleinsten könnte man wirklich mehr erwarten: Viele Instant-Tees enthalten Zucker oder eng verwandte Stoffe wie Glukosesirup oder Maltodextrin. In fast jedem Beuteltee steckt Mineralöl und in einem Produkt sogar Pestizidrückstände. Das ist das Resümee des Babytee-Tests, den das Frankfurter Verbrauchermagazin Ölo-Test durchgeführt hat. Für Eltern ist nicht immer sofort ersichtlich, ob ein Babytee Zucker enthält. Denn mancher Stoff muss nicht als Zucker deklariert werden, obwohl es sich chemisch gesehen um etwas ganz Ähnliches handelt. Maltodextrin etwa wird aus Stärke gewonnen, die in sehr kleine Bruchstücke zerlegt wird. Einige Teilchen können so klein, dass es sich dabei um die Grundbausteine von Zucker handelt. Besonders frech: Ein Anbieter weist bei seinem Fenchel-Tee auf der Verpackung explizit darauf hin, dass dieser „ohne Zuckerzusatz“ hergestellt ist, dabei enthält er Maltodextrin. Diese Zuckerart kann bei Kindern, ebenso wie Haushaltszucker, Karies verursachen. Öko-Test bemängelt, dass in Babytee überhaupt Zuckerarten stecken – und manchmal auch gar nicht wenig davon: Vom Gewicht machen die enthaltenen Kohlenhydrate so viel aus wie bis zu 16 Würfelzucker pro Liter. Doch Zucker ist nicht der einzige Kritikpunkt. Bei fast allen Beuteltees fand das Labor Mineralöl. Diese Rückstände stammen höchstwahrscheinlich von den Druckfarben der Verpackung, die auf Lebensmittel übergehen können. Mineralöl wird vom Körper kaum ausgeschieden sondern reichert sich an. Experten schätzen, dass jeder Mensch ein paar Gramm Mineralöl in sich herumträgt. Wie gefährlich das ist, kann derzeit niemand genau beurteilen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung können jedoch bestimmte Mineralölbestandteile in der Leber, in den Herzklappen oder in den Lymphknoten Schäden anrichten. Andere sind als krebserzeugend bekannt.

Pseudo-Naturkosmetik

Verbraucher, die denken, dass sie bei sogenannter Pflanzenkosmetik und „Natural“-Produkten auch Natürliches bekommen, irren sich. Denn in diesen steckt nur eine Minidosis Natur. Darauf macht das Frankfurter Verbrauchermagazin Öko-Test aufmerksam, das bei 34 Kosmetika mit „grünem Anstrich“ die Liste der Inhaltsstoffe durchforstet hat. So sind etwa bei der Biotherm Multi Recharge Ginseng-Gesichtspflege 28 der 59 enthaltenen Stoffe rein chemisch, darunter Fette auf Erölbasis und künstliche Farbstoffe. Von dem Ginsengextrakt, der immerhin im Namen des Produktes hervorgehoben wird, steckt dagegen nur ein Prozent oder sogar weniger in der Creme. Ähnlich ist die Situation in der Palmolive Naturals Olive & Feuchtigkeitsmilch Cremedusche von Colgate-Palmolive „mit Inhaltsstoffen 100 % natürlichen Ursprungs“: Hier sind der Oliven- und Aloe-Vera-Extrakt auch nur minimalen Mengen enthalten. Egal, ob es sich bei der Pseudo-Naturkosmetik um Cremes, Lotionen, Shampoos, Duschgel oder Haarfärbemittel handelt, in den Produkten stecken nach Analyse von Öko-Test zwischen 15 und 60 Prozent chemische und künstliche Zutaten. Diese sind teilweise umstritten und/oder bedenklich, wie beispielsweise Konservierer, die krebsverdächtiges Formaldehyd abgeben können, und PEG/PEG-Derivate, die in echter Naturkosmetik nicht erlaubt sind. Das Verbrauchermagazins rät deshalb, sich nicht von den mit Blüten, Blättern, Kräutern und Obst dekorierten Verpackungen blenden zu lassen, sondern besser echte Naturkosmetik mit dem Gütesiegel „kontrollierte Naturkosmetik“, Ecocert oder Natrue zu kaufen.

Tomaten

Gute Nachrichten: Bei den Tomaten ist alles im grünen Bereich. Die untersuchten Tomaten aus dem Bio-Laden, dem Supermarkt und dem Discounter sind nahezu rückstandsfrei. Nur in einer Probe Strauchtomaten fand das Labor zu viel vom Wachstumsregulator Ethephon.

Öko-Test

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