Öko-Test Pommes
Ernährung
Etikettenschwindel mit Palmöl
Die Acrylamidbelastung bei Pommes frites ist
gesunken. Diese gute Nachricht kann das Frankfurter Verbrauchermagazin Öko-Test
vermelden, das 20 Produkte im Labor genau untersuchen hat lassen. Allerdings,
so die schlechte Nachricht, enthält fast jedes zweite Produkt trotzdem noch zu
viel von dem Schadstoff. Dieser entsteht wenn stärkehaltige Lebensmittel stark
erhitzt werden. Im Tierversuch, mit großer Wahrscheinlichkeit aber auch beim
Menschen, löst er Krebs aus.
Das sind leider nicht die einzigen Kritikpunkte an den Kartoffelstäbchen. Die
Laborergebnisse entlarven zudem einen Etikettenschwindel: Zwei Anbieter
versprechen auf der Verpackung, reines Sonnenblumenöl zu verwenden. In
Wirklichkeit sind die Pommes frites aber mit einer Mischung aus Sonnenblumenöl
und 20 bzw. 35 Prozent Palmöl vorfrittiert. Palmöl gilt dabei als eher
ungünstig für die Ernährung und wenig nachhaltig im Anbau. Außerdem kann es mit
Schadstoffen belastet sein. Umso pikanter: Real wirbt damit, dass die Pommes in
einem „hochwertigen Öl“ vorgebacken sind. Der Laboranalyse zufolge handelt es
sich allerdings um reines Palmöl.
Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des Öko-Test-Magazins, fügt hinzu: „Leider
gibt es einige Anbieter, die ihre Produkte mit verschiedensten Zusätzen
versehen, darunter Stabilisatoren und Farbstoffe. Dass es auch ohne geht, zeigt
aber erfreulicherweise die Mehrheit der Hersteller.“
Die Tester raten, beim Kauf von Tiefkühl-Pommes auf das enthaltene Fett zu
achten. Die Kennzeichnung "mit Sonnenblumenöl" ist ein guter Hinweis,
dass kein Palmöl drin steckt – allerdings ist das auch nicht immer verlässlich,
wie der Test zeigt. Die Kartoffelstäbchen sollten im Ofen bei maximal 200 Grad
(Umluft 180 Grad) gebacken werden. Höhere Temperaturen fördern die Bildung von
Acrylamid.
Öko-Test