Olivenöl im Test

Ernährung

Stiftung Warentest mit Olivenöl-Prüfung

Die einfach ungesättigten Fettsäuren machen Olivenöl gesundheitlich so wertvoll. Hinzu kommen mit Polyphenole sekundäre Pflanzenstoffe, die in der Natur die Oliven vor Fraßfeinden schützen, aber auch die Blutfette vor oxydativem Stress schützen. Das ist nach EU-Health Claims sogar eine zulässige Werbeaussage. Vorausgesetzt, in 20 Gramm Olivenöl stecken mindestens fünf Milligramm des Polyphenols Hydroxytyrosol und dessen Verwandte.

Solange der Rauchpunkt von 130 bis 175 Grad Celsius nicht überschritten wird, eignet sich natives Olivenöl prima zum Kochen.

Natives Olivenöl?

Das Pflanzenöl eignet sich für die die warme und kalte Küche inklusive Desserts. So erhält Vanilleeis mit Erdbeeren mit ein paar Tropfen Olivenöl ein besonderes Aroma.

Grund genug für die Stiftung Warentest, Olivenöl für die aktuelle Oktober-Ausgabe zu testen. Doch  zuvor haben die Tester eine kleine Warenkunde vorangestellt. „Natives Olivenöl extra“ darf keinen Fehler haben, die zahlreich bei Ernte, falscher Lagerung oder Verarbeitung entstehen können. Dann wird Olivenöl bei zu viel Luft  „ranzig“ oder bei zu viel Licht „stichig“.

„Nativ extra“ oder wie die Italiener sagen „extra vergine“ ist also die höchste Qualitätsklasse, die im Lebensmittelhandel deutlich dominiert. Dieses Öl kann unterschiedlich fruchtig oder „grün“ und „reif“ sein. Das Öl wird rein mit mechanischen Herstellungsverfahren gewonnen, ohne Wärmezufuhr, ohne Zentrifuge.  Ist es kalt gepresst darf bei der Gewinnung das Öl nicht wärmer als 27 Grad werden.

Ohne den Zusatz „extra“ ist es auch eine hohe Qualitätsklasse, darf aber leichte Fehler aufweisen. Steht auf der Flasche nur der Begriff „Olivenöl“ ist eine Mischung aus raffiniertem und nativem Olivenöl.

Herkunft

Das meiste Olivenöl stammt aus Italien. Das Land selbst erzeugt rund 274.000 Tonnen, importiert aber fast 500.000 Tonnen aus anderen Ländern. Daraus stellen manche Unternehmen einen Blend her und verkaufen diese auch unter italienischen Namen. Mit solchen Mischungen lassen sich konstante Qualitäten schaffen, die von Natur aus nicht entstehen.

Die Deutschen mögen milde Blends, die auch bei Weltmarken wie Bertolli verkauft werden.

Der Test

Die Preisspanne bei Olivenöl ist riesig. Die Stiftung Warentest hat Öle zwischen 5,75 und 36 Euro pro Liter gekauft und beim teuersten auch den „sehr gut ausgewogenen Geschmack“ nach Mandel und grünem Apfel festgestellt. Für die Alltagsküche dürfte ein preiswerteres Öl genügen.

Beliebt sind Bio-Olivenöle, die aber nicht zwangsläufig zu den besten Qualitäten zählen. Alle Bio-Olivenöle wiesen keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf, enthielten aber Schadstoffe aus dem Herstellungsprozess. Von zwei Bio-Olivenölen rät die Stiftung Warentest sogar ab.

Lesestoff:

Die Oktober-Ausgabe mit dem Olivenöl-test ist ab sofort im Handel erhältlich

Roland Krieg

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