Olivenöl schneidet im Test besser ab

Ernährung

Olivenölkunde der Stiftung Warentest

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In den Regalen deutscher Supermärkte und Discounter stehen fast ausschließlich Olivenöle der Klasse „nativ extra“, oder „extra vergin“ wie es der Italiener benennt. Kaum ein Lebensmittel muss unter so vielfältigen Vorgaben hergestellt werden, wie Olivenöl. Sensorische Fehler sind in der Extra-Klasse nicht erlaubt, wie es in der aktuellen Februar-Ausgabe von „Test“ heißt, die ab heute im Handel erscheint. Das Versagen bei einem von 15 Vorgaben reicht bereits aus, die Güteklasse „Nativ extra“ zu verlieren. Viele Fehler entstehen durch falsche Ernte, Lagerung bei Luft und Licht und vor allem nach zu langer Lagerdauer. Entscheidend ist das Kriterium „Fruchtigkeit“, die „leicht“, „mittel“, „intensiv“, aber auch „grün“ oder „reif“ sein kann. Steht zusätzlich noch „kaltgepresst“ auf dem Etikett, darf die Temperatur bei der Ölgewinnung 27 Grad Celsius nicht übersteigen.

Öle mit leichten sensorischen Fehlern dürfen noch die Güteklasse „nativ“ behalten. Wird ein Öl ausschließlich als „Olivenöl“ betitelt ist es eine Mischung aus raffinierten und gepressten Olivenölen. Dessen Geschmack ist fast neutral, es ist gut erhitzbar, wird aber selten angeboten.

Die Stiftung Warentest hat 27 Öle überprüft, die zwischen fünf und 36 Euro pro Liter im Handel sind. Darunter sind Öle der Marken Sasso wie auch Eigenmarken der Discounter gewesen. Sowohl Bio- als konventionelle Öle sind verkostet worden. Die geschmackliche Vielfalt ist dabei groß und reicht von fruchtig intensiv bis bitter und scharf. Die besten drei Öle kommen aus Italien und Spanien, kosten zwischen 24 und 36 Euro je Liter. Minuspunkte haben sie allerdings wegen schlechter Kennzeichnung erhalten. Auf Platz vier steht ein Produkt, das Aldi lediglich im Sommer als Aktionsware für zehn Euro angeboten hatte.

Zum Braten reicht oftmals ein Olivenöl für weniger als zehn Euro aus. Das sind Mischungen, die im Geschmackstest oft nur Mittelmaß erreichten. Doch zum Braten und Erhitzen von Fleisch, Gemüse oder zum Pizzabacken reichen sie vollkommen aus. Die flüchtigen Aromakomponenten gehen beim Erhitzen sowieso verloren.

Die Warentester stellen Olivenöl regelmäßig auf den Prüfstand. In der Summe sind die Ergebnisse besser als vor einem Jahr. Und die Öle sind geringer mit Schadstoffen belastet. Diesmal fiel kein Produkt wegen Schadstoffen mit mangelhaft durch.

Lesestoff:

Das aktuelle Februar-Heft 2/18 ist seit heute im Handel

Roland Krieg; Foto: Aktuelles Cover

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