Omega-3-Fettsäure für Schwangere
Ernährung
Europäische Konsensuskonferenz: Regelmäßige Zufuhr von DHA
Noch bis zum 29. August tagt in Athen eine von der EU geförderte Konsensuskonferenz, die von der Kinderklinik der Universität München koordiniert wird. Mehr als 50 Experten geben neue Empfehlungen für die Nahrungszufuhr von Docosahexaensäure (DHA) während der Schwangerschaft und Stillzeit heraus.
Omega-3-Fette gelten als gesund
DHA bildet ist zu 97 Prozent Bestandteil der omega-3-Fettsäuren. Diese gelten als gesund, aber über deren Wirkung gibt es unterschiedliche Angaben. Vor diesem Hintergrund hat die EU die Perinatal Lipid Nutrition (PeriLip) und das Early Nutrition Programming beauftragt, die Rolle der Nahrungsfette in der Schwangerschaft und der Stillzeit zu untersuchen und eine eindeutige Dosierungsempfehlung für Frauen und Fachleute herauszugeben.
Omega-3-Fettsäuren |
Das Expertenteam fand heraus, dass Frauen, die bei ihrer Ernährung auf die Aufnahme von DHA omega 3 achten, gesündere Schwangerschaften hatten. Die Babys hatten höhere Geburtsgewichte und die Anzahl der Frühgeburten war geringer.
Zweimal die Woche fetten Fisch
„Wir untersuchten eine Reihe von Anzeichen für die Vorteile von omega-3-Fettsäuren und hoffen, dass unsere Erkenntnisse den Ärzten klare Richtlinien für die optimale omega-3-Zufuhr bei Schwangeren und Stillenden liefern“, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Professor für Pädiatrie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und Koordinator der Expertengruppe. „Wir hoffen außerdem, dass junge und werdende Mütter diese Information beachten werden, um eine ausreichende Versorgung mit DHA sicher z stellen und während der Schwangerschaft und der Stillzeit von den Vorteilen zu profitieren.“
Die Expertengruppe hat nun die Richtlinie von durchschnittlich mindestens 200 mg DHA pro Tag herausgegeben.
Der Wert wird von Frauen mit typischer westlicher Ernährungsweise nicht erreicht, da fette Speisefische als Hauptquelle für DHA nicht unbedingt auf dem Speiseplan stehen. Daher ist die ausreichende Versorgung in den westlichen Industrieländern nicht gesichert und die Kommission will mit ihrem Richtwert dieses Problem in Erinnerung rufen. Die Konsensuskonferenz empfiehlt den wöchentlichen Verzehr von zwei Portionen fetter Fische, wie Lachs oder Makrelen. Wer keinen Fisch verzehren kann, der sollte die Verwendung von omega-3-Supplementen erwägen.
Bis zu einem Gramm DHA/Tag wurden in randomisierten Versuchen keine Nachteile festgestellt.
Lesestoff:
PeriLip ist ein europäisches Expertenkomitee in Lyon, Madrid, München, Mailand, Graz und Wye, das in einem vierjährigen Forschungsprogramm die Rollen verschiedener Fettsäuren auf die Schwangerschaft untersucht. Im Early Nutrition Programming Project arbeiten 38 Wissenschaftler aus 16 europäischen Ländern zusammen, um die langfristigen Auswirkungen frühkindlicher Ernährung durch Stoffwechselprogrammierung festzuhalten. Die Webseiten sind: http://earnest.web.med.uni-muenchen.de und www.perilip.org
roRo