Orangensaft wird teurer

Ernährung

Orangensaft wird teurer

Mit neun Liter ist Orangensaft der meistgetrunkene Fruchtsaft in Deutschland. Die Herstellung erfolgt nach Angaben des Verbad der Deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) fast ausschließlich über Orangensaftkonzentrate, die zum größten Teil in Brasilien und Florida eingekauft werden. In Brasilien wird aus Witterungsgründen eine um 20 Prozent geringere Ernte erwartet. Daher soll nach Schätzung des VdF der Orangensaft im zweistelligen Euro-Cent-Bereich teurer werden.

200.000 Tonnen weniger
Brasilien wird mit einer Million Tonnen Orangensaftkonzentrat rund 200.000 Tonnen weniger als in den Vorjahren produzieren. Normalerweise blühen Orangenbäume zweimal im Jahr, doch hat das Wetter in diesem Jahr eine Blüte ausfallen lassen. Hinzu kommt, dass die Restbestände von Konzentrat aus dem Vorjahr fast aufgebraucht seien.
Generell ist die Produktion von Orangen in den letzten Jahren weniger geworden, weil durch die staatliche Subventionierung von Bioethanol, Flächen des Zitrusanbaus in Zuckerrohrplantagen umgewandelt werden. Letztlich ist der Handel teurer geworden, weil der auf Basis des US-Dollars fußt, der gegenüber dem Euro stark aufgeholt hat.

Keine Entlastung aus Florida
Im März kostete eine Tonne Orangensaftkonzentrat rund 1.000 US-Dollar, etwa 700 Euro. Die gleiche Menge kostet nach Angaben des VdF heute 2.500 US-Dollar und rund 2.100 Euro. Auf einen Liter Orangensaft umgerechnet sieht der VdF eine Teuerung von 25 bis 30 Cent voraus.
Florida kann keine Entlastung bringen, da verlässliche Erntevorhersagen erst nach der Hurrikansaison vorliegen. Zudem werden etwa die Hälfte aller Orangen in Brasilien geerntet. Im Bereich des Orangensaftkonzentrats stellt das Land sogar 80 Prozent des Welthandels.

roRo

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