Perlender Sekt am nächsten Morgen

Ernährung

Wie lange hält sich prickelnde Kohlensäure?

> Nicht nur zum neuen Jahr, sondern auch bei Geburtstagen, Jubiläen und vertrauter Zweisamkeit, stellt sich die Frag, wie der prickelnde Getränkerest am Besten vor dem Schalwerden geschützt werden kann. Falls etwas übrig bleibt.
Der bekannteste Trick verspricht längere Frische und mehr Kohlensäure: Stellen Sie die Flasche mit einem Silberlöffel im Flaschenhals in den Kühlschrank.
Das vereint zwei Naturgesetze, setzt aber voraus, dass sie echte Silberlöffel zu Hause haben. Versilbertes Besteck reicht leider nicht aus. Echtes Sterlingsilber besteht zu 92,5 Prozent aus reinem Silber. Und dieses Metall ist für Wärme wie eine Autobahn. Da sie den Sekt mit Raumtemperatur in den Kühlschrank stellen, ist der Flascheninhalt um einiges wärmer als die Kühlschrankinnentemperatur. Der Sekt beherbergt mehr Energie in Form von Wärme. Da die Natur bestrebt ist, alle beteiligten Gegenstände auf ein möglichst niedriges Energieniveau einzustellen, kühlt sich der Sekt ab. Und das geht mit dem wärmeleitenden Silberlöffel besonders schnell.
Alleine das würde den Sekt aber nicht vor dem Schalwerden retten. Je kälter eine Flüssigkeit ist, desto mehr Gas kann sie aufnehmen. Also mindert schnelles Abkühlen den Sprudelverlust: je schneller es abkühlt, desto mehr Kohlensäure verbleibt im Sekt.
Übrigens: Neben dem Überdruck, der die Kohlensäure beim Öffnen der Flasche entweichen lässt, veranlassen kleinste Verunreinigungen im Getränk oder Glaskratzer, dass die Kohlensäure sich dort sammelt und ab einer gewissen Blasengröße nach oben perlt. Die Versammlungsorte für Kohlensäure heißen Nuclei. Und weil Sektgläser schlanker sind, weniger oft genutzt und viel sorgfältiger behandelt werden als Bierkrüge, finden sich an einem Sektglas weniger Nuclei als im Bierglas – und der Sekt perlt länger.

roRo

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