Polnischer Pferdeburger in Irland
Ernährung
Tescos Hamburger enthielt 29 Prozent Pferdefleisch
Noch im Mai 2012 berichtete „The Irish Central“ über das blühende Geschäft mit Pferdefleisch. In Irland gibt es sechs Fleischereien, die zusammen rund 300 Pferde in der Woche schlachten und das Fleisch nach ganz Europa verkaufen. Wenn die Qualitätsregeln eingehalten werden, dann könnte sich Irland auf feste Kundschaft einstellen.
Auf die Idee, das Pferdefleisch selbst zu essen, sind die Iren nicht gekommen. Auch in England ist Pferdefleisch nicht populär. Deshalb hat die Food Safety Authority of Ireland (FSAI) zu Jahresbeginn keine gute Nachrichten parat gehabt: In irischen und britischen Rindfleischburgern wurde mittels DNA Pferdefleisch identifiziert. Meist nur geringe Spuren, manchmal knapp ein Prozent, aber in einem Tesco-Hamburger in Irland auch schon 29 Prozent.
In zehn von 27 geprüften Rindfleischprodukten befand sich Pferde-DNA. Das sind 37 Prozent. In deutlich mehr, nämlich in 85 Prozent der Burger, wurde Schweine-DNA gefunden.
Das Pferdefleisch kam nach Angaben der FSAI in den irischen Verarbeitungswerken Liffey Meat und Silvercrest Foods und durch das britische Dalepak Hambleton in die Burger. Neben Tesco wurde es auch bei Aldi und Lidl verkauft.
Ein gesundheitliches Risiko bestehe nicht, die Kunden konnten aber ihre Produkte zurückbringen. Eine Vermischung mit Schweinfleisch erklärt Prof. Alan Reilly, Geschäftsführer der FSAI, durch die gemeinsame Verarbeitung in den Fleischwerken. „Reste“ werden beim nächsten Schlachtvorgang weiter verarbeitet. Für eine Erklärung, wie das Pferdefleisch in den Beef Burger kommt, reiche das aber nicht aus.
Weitere Analysen führen nach Polen. Offenbar ist das Pferdefleisch polnischer Herkunft. Am Rande des Agrarrates in Brüssel am Montag bestätigte der irische Landwirtschaftsminister Simon Coveney, dass er mit seinem polnischen Amtskollegen eine sachliche Aufklärung durchführt und sicher stellen will, dass das nicht mehr passiere.
Roland Krieg