Qualitätsfisch aus Tunesien
Ernährung
Wolfsbarsch und Dorade aus Tunesien
Aquakultur ist einer der am stärksten wachsenden Märkte im Agrarbereich. Seit die Hälfte der Fischbestände im Meer überfischt ist, wird ernährungsphysiologisch wichtiges Fischprotein zunehmend aus der Aquakultur bereit gestellt. Diese Chance hat M´hamed Driss schon 1988 erkannt und gründete in Sousse, nördlich von Monastir, die erste tunesische Aquakultanlage mit eigener Aufzucht von Wolfsbarsch (Discenthrarchus Labrax) und Dorade (Sparus auratus). Auf der Anuga stellte sich L´Aquaculture Tunisienne erstmals nicht nur den deutschen Händlern vor.
Qualität und Frische
Manager
Tarek Amara weiß, dass Fische aus Griechenland oder der Türkei preiswerter
sind. Aber die Qualität der tunesischen Fische ist besser. Sie wachsen
langsamer und verfetten nicht durch Überfütterung, erklärte er gegenüber
Herd-und-Hof.de. Die Anlage ist nicht nur ISO-zertifiziert, sondern seit 2010
auch von Friends of the Sea. Damit sind europäische Standards erfüllt. Auch das
Futter kommt aus der EU. Die Lieferanten sitzen in Frankreich und Portugal.
Auf
35 Hektar werden die Fische onshore direkt an der Küste in 167 Tanks gemästet. Für
die Jungfische stehen 135 Tanks bereit.
Das
Wasser kommt direkt aus dem Mittelmeer und wird in 300 Meter Entfernung vom
Ufer aus sechs Meter Tiefe entnommen. Mikrobiologische Untersuchungen sichern
beste Wasserqualität. Alle zwei bis drei Stunden ist das Wasser in den Tanks
umgewälzt.
Die
Fische werden bis 300 Gramm und einem Kilogramm ausgemästet und in Packungen
von 5, 10 und 15 Kilogramm konfektioniert. Innerhalb von 24 Stunden ist der
handverlesene Fang in europäischen Städten, innerhalb von 30 Stunden auch in
den USA verteilt. Jährlich werden 1.800 Tonnen Fisch geerntet.
Zukunft Jungfische
Derzeit gibt es 18 Aquakulturanlagen in Tunesien. Im nächsten Jahr kommen fünf weitere hinzu, erklärt Tarek Amara. L´Aquaculture Tunisienne hat sich deshalb schon heute auf ein zweites Standbein gestellt. Wolfsbarschjungfische wurden schon erfolgreich nach Ägypten geliefert. Eine zweite Lieferung soll demnächst folgen. Durch die Erfahrungen bei der Jungfischaufzucht mit qualifiziertem Personal sieht Amara neue Chancen für das Geschäft mit der Aufzucht. Auch in Tunesien steigt der Bedarf.
Lesestoff:
Tunesien auf der Anuga 2011
Roland Krieg; Fotos: L´Aquaculture Tunisienne