Quetschobst fällt wieder durch

Ernährung

Öko-Test bemängelt süßes Quetschobst

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat in der aktuellen Märzausgabe Obstbreie in Alutüten getestet. Das Resümee: Sie sind von Natur aus etwa so süß wie Fruchtzwerge – und manche Hersteller finden sogar noch versteckte Wege, diese Süße „natürlich“ zu steigern. In einem Brei stecken dann schon mal umgerechnet bis zu sechs Würfelzucker.

Die Hersteller preisen ihre Obstbreie meist mit Versprechen wie „ohne Zuckerzusatz“ an. Doch das ist in einigen Fällen eine Mogelei. Denn manche Anbieter mischen zwar keinen Kristallzucker unter, dafür aber Apfelsaftkonzentrat, Traubensaftkonzentrat oder Fruchtsüße. Fruchtsüße hört sich zwar gesünder an, ist aber ernährungsphysiologisch dem normalen Haushaltszucker gleichzusetzen. Und auch Konzentrate süßen den Brei zusätzlich. Ein Produkt im Test enthält sogar stolze 17,7 Gramm Zucker pro 100 Gramm – etwa so viel wie in zwei Milchschnitten.

Öko-Test macht darauf aufmerksam, dass diese Mischung aus Säure und Zucker eine erhöhte Kariesgefahr für Kinder birgt – gerade weil der Brei über ein Mundstuck gesaugt wird und die Milchzähne umspült, die deutlich empfindlicher sind als die Zähne der Erwachsenen. Das Verbrauchermagazin kritisiert aber auch die Alutüten: Denn die Einwegverpackungen lassen nicht nur die Müllberge wachsen. Einige Produkte sind zudem mit verschluckbaren Verschlüssen ausgestattet. Für Spielzeug regelt die Europäische Spielzeugrichtlinie eine Mindestgröße für abreißbare Kleinteile. Allerdings ist diese Norm nur für Spielzeug bindend – nicht für Lebensmittelverpackungen für Kinder. Der Gesetzgeber hat bisher keine Vorgabe für kindgerechte Lebensmittelverpackungen entwickelt hat.

Lesestoff:

Im Dezember hatte die Verbraucherzentrale Bayern Quetschobst schon aus anderen Gründen kritisiert

Öko-Test; roRo

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