Radioaktivität im Trinkwasser
Ernährung
EU-Rat setzt Werte für Radioaktivität in Trinkwasser
Am Dienstag hat der EU-Rat eine Direktive verabschiedet, die im Trinkwasser Werte für radioaktive Substanzen festlegt. Die EU führt damit ihre strenge Trinkwasserpolitik fort. Trinkwasser gilt als Hauptquelle für die Aufnahme von radioaktiven Substanzen.
Als radioaktive Substanz wird jedwedes Radionukleid definiert. Neben Radium und Tritium wurde auch eine so genannte „indikative Dosis“ (ID) formuliert. Das ist die Menge, die, ohne Kalium-40, Radon und Tritium, ein Jahr lang über Trinkwasser aufgeommen werden kann. Sie liegt bei 0,10 mSv.
Für Radon und Tritium wird ein Wert von 100 Bq/l festgelegt. Die Mitgliedsländer können aber einen angemesseren Wert für Radon festsetzen, der über 100, aber nicht mehr als 1.000 Bq/l sein kann. Ist der Tritium-Wert überschritten, ist das ein Anzeichen für die Anwesenheit anderer künstlicher Nukleide. Dann muss das Wasser daraufhin untersucht werden.
Länder können auch Ausnahmen definieren. Zum einen, wenn Wasser verwendet wird, ohne die menschliche Gesundheit zu gefährden, oder wenn die private geförderte Trinkwassermenge weniger als zehn Kubikmeter am Tag oder für weniger als 50 Menschen vorgesehen umfasst.
Die Direktive tritt 20 Tage nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.
roRo