Rapsöl: Gutes besser machen

Ernährung

Optimierung der Qualitätskontrolle bei Rapsöl

Rapsöl erfreut sich größter Beliebtheit: Mit jährlich 74,4 Millionen Liter ist es das meistverkaufte Speiseöl in Deutschland. Der größte Teil des Rapsöles wird in industriellen Anlagen gewonnen; native kaltgepresste Öle haben bislang nur einen Anteil von 4-5 % am gesamten Speiseölmarkt. Doch eben diese besitzen beim Verbraucher ein gutes Image und sind ein guter Werbeträger für den gesamten Rapsöl-Markt.

Obwohl die Hersteller stets intensive Kontrollen zur Qualitätssicherung durchführen, kommt es vor, dass manche Öle – egal, ob raffiniert oder kaltgepresst – beim Erhitzen einen deutlichen, unangenehmen Fehlgeruch aufweisen. Verbraucher lehnen diesen Geruch verständlicherweise ab und verzichten in diesen Fällen auf den Konsum des ernährungsphysiologisch wichtigen Öls. Bislang konnte nicht geklärt werden, wann und warum das Phänomen auftritt bzw. welche Verbindungen hierfür verantwortlich sind.
Zwar beurteilen die Hersteller nativer, kaltgepresster Öle sowohl die Rohware als auch das fertige Produkt mittels sensorischer Prüfungen. Diese Methoden sind jedoch zeit- und personalaufwändig und dabei zudem relativ unsicher und weitgehend subjektiv: So entstehen häufig Fehlinterpretationen der Ergebnisse, die insbesondere für kleinere Unternehmen zu großen wirtschaftlichen Schäden führen können.

Ziel eines aktuellen Vorhabens der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) ist es nun, herauszufinden, welche unterschiedlichen geruchsaktiven Substanzen in Saat und raffiniertem oder kaltgepresstem Öl für den typisch rapsartigen Geruch einerseits und für die unerwünschten Fehlgerüche andererseits verantwortlich sind. Auf der Basis dieser Ergebnisse sollen einfache Schnelltests entwickelt werden, mit deren Hilfe sowohl Rohware als auch Öl beurteilt werden können.

Die Speiseöl-produzierende Industrie wie auch weiterverarbeitende Lebensmittelhersteller können hiervon gleichermaßen profitieren, um eine kontinuierlich gute Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten und den Einsatz des ernährungsphysiologisch wertvollen Rohstoffs Rapsöl zu steigern.

Daniela Kinkel www.fei-bonn.de

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