RASFF künftig auch bei Lebensmittelbetrug
Ernährung
Jahresbericht RASFF
Aus dem am Montag veröffentlichten Bericht über das europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) geht hervor, dass sich rund die Hälfte der Meldungen auf eine Ablehnung einer Einfuhr aus Drittstaaten bezieht.
Im Berichtsjahr 2012 wurden insgesamt 8.797 Meldungen
eingestellt. Das sind 3,9 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Meldungen
setzen sich aus Erstmeldungen (3.516) und Folgemeldungen zusammen.
Folgemeldungen sind unter anderem Nachreichungen von Dokumenten. Die
Erstmeldungen gingen sogar um 8,7 Prozent zurück. Die EU qualifiziert die
Meldungen auch: 526 Meldungen mit schwerwiegenden Risiken bedeuten gegenüber
dem Vorjahr einen Rückgang von 14 Prozent. Dabei wird auch das Ursprungsland
informiert, um vergleichbare Fälle zu vermeiden.
Von den 3.516 Erstmeldungen betrafen 332 (9,4 Prozent)
Futtermittel und 299 (8,5 Prozent) Lebensmittelkontaktmaterialien, wie
Verpackungen.
EU-Verbraucherschutzkommissar Tonio Borg hält das RASFF für ein „unerlässliches Instrument“. „Der Pferdefleischskandal, der jüngst für Schlagzeilen gesorgt hat, fällt zwar nicht in den Berichtszeitraum, aber auch dabei konnten die Lebensmittelsicherheitsbehörden in der gesamten EU dank RASFF Informationen schnell austauschen.“
Die Datenbank entwickelt sich weiter. Lebensmittelbetrug nimmt die EU als neu auftretendes Phänomen wahr und soll künftig in die Datenbank aufgenommen werden. Dazu hat die Kommission einen 5-Punkte-Plan erstellt, der die Einrichtung eines entsprechenden Verfahrens vorsieht.
Über RASFF tauschen sich nicht nur die 27, bald 28 EU-Mitgliedsländer, sondern auch Norwegen, Liechtenstein, Island und die Schweiz aus.
Lesestoff:
Hier geht es zum RASFF: http://ec.europa.eu/food/food/rapidalert/index_en.htm
roRo