Rheinische Kartoffelkönigin Jessica Krebbing im Gespräch
Ernährung
Kartoffelkönign hat früher „Schmörkes“ gesammelt
Am 3. Juni 2018 frisch gekürt und seitdem offizielle Botschafterin für die Kartoffel: Die 22-jährige staatlich geprüfte Agrarbetriebswirtin Jessica Krebbing aus Hamminkeln bei Wesel ist die neue Rheinische Kartoffelkönigin 2018/2019. Zum internationalen Tag der Kartoffel am 19. August 2018 hat sie der Kartoffel-Marketing GmbH Rede und Antwort gestanden.
KMG: Was hat Sie dazu bewogen, Kartoffelkönigin zu werden?
Jessica Krebbing: Ich komme aus einer Familie, die sich sehr stark im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und im Ehrenamt einsetzt. Auch auf unserem Hof bieten wir Führungen für Schul- oder Kindergartenkinder an, um ihnen die landwirtschaftliche Arbeit näher zu bringen. Als ich vom Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) und dem Rheinischen LandFrauenverband angesprochen wurde, ob ich nicht Lust hätte, das Amt der Kartoffelkönigin anzunehmen, musste ich daher nicht lange überlegen und habe „ja“ gesagt. Denn in meinem Amt sehe ich die Möglichkeit, auch außerhalb unseres Hofs junge Menschen für die Landwirtschaft und für Kartoffeln zu begeistern.
KMG: Was schätzen Sie an der Landwirtschaft?
Jessica Krebbing: An der landwirtschaftlichen Arbeit schätze ich vor allem, dass kein Tag wie der andere ist. Es gibt immer etwas Neues zu tun, das mag ich wirklich sehr. Auch die selbstständige Arbeit gefällt mir gut. Zwar und auch zum Glück ist man ja nie alleine auf dem Hof, aber bestimmte Arbeitsabläufe kann ich mir frei einteilen. Außerdem finde ich es toll, den ganzen Tag in der Natur und bei den Tieren zu sein und auch die Ergebnisse meiner Arbeit zu sehen. Ein weiterer Pluspunkt: Ich kann bei meiner Familie sein.
KMG: Was tun Sie als Kartoffelkönigin, um den Menschen die Kartoffel näher zu bringen?
Jessica Krebbing: Als Kartoffelkönigin bin ich viel in der Öffentlichkeit unterwegs. Zum Beispiel war ich bei der „Tour der Flur“ – das ist ein Tag der offenen Tür, bei dem verschiedene Höfe in der Region ihre Pforten für Interessierte öffnen. Kindern versuche ich, die Kartoffel spielerisch näher zu bringen, zum Beispiel mit Kartoffeldruck, den wir auf Veranstaltungen anbieten. Dabei können sie lernen, wie gesund und wichtig Kartoffeln für unsere Ernährung sind und ganz nebenbei, was man sonst noch alles Tolles mit Kartoffeln machen kann.
KMG: Sie kommen von einem Milchviehbetrieb – wie kamen sie eigentlich zur Knolle?
Jessica Krebbing: Auschlaggebend für meine Liebe zur Kartoffel war vor allem meine Großmutter. Als Kinder hat sie uns immer auf das benachbarte Kartoffelfeld von Freunden mitgenommen, um „Schmörkes“ zu sammeln. Das sind kleine Kartoffeln, die wir anschließend zusammen in ihrer Küche zubereitet haben. Seit einiger Zeit habe ich auch meine eigenen Kartoffeln im Garten angepflanzt, um die Knolle noch besser kennenzulernen.
KMG: Und was begeistert Sie vor allem an Kartoffeln?
Jessica Krebbing: Kartoffeln sind in vielerlei Hinsicht interessant: sei es ihre Geschichte – die Einführung in Deutschland –, die Art sie zu verarbeiten – da gibt es die Industrie, den Einzelhandel oder die Höfe – und vor allem ihr Geschmack – Kartoffeln sind lecker, regional, gesund und es gibt unglaublich viele Gerichte, die man aus Kartoffeln zubereiten kann. Und genau darauf möchte ich aufmerksam machen: Die Kartoffel ist alles andere als langweilig und es gibt unzählige Arten, sie zu verwenden.
KMG: Hätten Sie da ein Beispiel für uns?
Jessica Krebbing: Ich probiere vor allem kulinarisch gerne mit Kartoffeln herum. Zurzeit mache ich zum Beispiel super gerne Kartoffel-Brownies. Die sind richtig saftig und unglaublich lecker, auch mein Kartoffelkuchen ist bei meiner Familie und bei meinen Freunden sehr beliebt.
KMG: Und wenn es mal herzhaft sein soll, was ist ihr Lieblingsgericht?
Jessica Krebbing: Dann esse ich Reibekuchen – am liebsten pur.
KMG: Am 19. August ist der internationale Tag der Kartoffel – was halten Sie davon und machen Sie etwas Besonderes an diesem Tag?
Jessica Krebbing: Ich finde es gut, dass der Kartoffel ein eigener Tag gewidmet wird. Das macht die Menschen darauf aufmerksam, wie gut dieses Lebensmittel ist. Und wenn die Jogginghose einen eigenen Tag bekommt, dann hat die Kartoffel erst recht ihren Ehrentag verdient. Was ich am internationalen Kartoffeltag mache? Auf jeden Fall irgendwas mit Kartoffeln (lacht).
Kartoffel-Schoko-Brownies
Zutaten
400 g mehligkochende Kartoffeln, gekocht, 4 Eier, 120 g Zucker, 80 ml Pflanzenöl, 1 Prise Salz, 100 g Weichgrieß, 140 g gemahlene Haselnüsse, 1 Päckchen Backpulver, 3 EL Kakaopulver, 50 g Zartbitterschokolade, Vanillesoße oder Eis Butter zum Einfetten
Zubereitung
Gekochte und ausgekühlte Kartoffeln zu einem cremigen Püree stampfen. Die Eier mit dem Handrührgerät schaumig rühren, nach und nach den Zucker dazugeben und die Kartoffelmasse unterrühren. Grieß, gemahlene Nüsse, Öl, Kakaopulver, Backpulver und Salz hinzufügen und das Ganze zu einem glatten Teig verrühren. Die Schokolade reiben und unter den Teig heben. Den Teig in eine gefettete Backform geben und 15 bis 20 Minuten bei 180 °C (Umluft) backen. Den Brownie-Teig abkühlen lassen, in Stücke schneiden und genießen – mit Vanillesoße oder Eis, ganz nach Geschmack!
Lesestoff:
Die Kartoffel-Marketing GmbH (KMG) versteht sich seit 2014 als „Bündnis der Kartoffelprofis“ und repräsenteirt die deutschen Speisekartoffelproduzenten und Kartoffelhändler.
KMG; Foto: Rheinischer Landwirtschafts-Verband; KMG