Rosenkohl mit Nachfragedefizit

Ernährung

Rosenkohl kauft nur jeder dritte Deutsche

Der Start der Vermarktung von Rosenkohl wird traditionell mit dem ersten Frost in Verbindung gebracht. Der Frost soll den Röschen die entsprechende Süße verleihen. Moderne Sorten haben ohnehin einen höheren Zuckergehalt und brauchen den Frost nicht zwangsläufig. So startete die Rosenkohlsaison in den vergangenen Jahren immer früher. In diesem Jahr liefen erste Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel bereits Mitte September. Seitdem hat die Anzahl der Aktionen von Woche zu Woche zugenommen und gleichzeitig ist der Preis gefallen, teilt die Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) mit. Mitte Oktober war Rosenkohl bei fünf Ketten oder Regionalgesellschaften im Angebot. Die Preise in den Angeboten lagen zwischen 0,89 und 1,03 Euro je Kilo. Nachdem am Anfang hauptsächlich 500 Gramm-Netze beworben wurden, steigt nun das Angebot an größeren Gebinden.

Rosenkohl nur in jedem dritten Einkaufskorb
Deutschland deckt seinen Bedarf an Rosenkohl zum größeren Teil durch Importware. Im vergangenen Jahr standen einer Inlandsproduktion von 17.000 Tonnen Einfuhren von fast 40.000 Tonnen gegenüber. Aus den Niederlanden kamen dabei 92 Prozent der Importe. Die Produktion von 17.000 Tonnen im Jahr 2009 kam einer Rekordernte gleich. Dies spiegelt sich jedoch nicht in den Einkäufen der privaten Haushalte wider. Eine AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels zeigt, dass ein Haushalt von September 2009 bis März 2010 durchschnittlich 820 Gramm Rosenkohl gekauft hat. Das waren rund zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dabei mussten die Verbraucher mit 1,11 Euro nur unwesentlich mehr für ein Kilo Rosenkohl ausgeben als im Vorjahr. Ohnehin ist die Zahl der Rosenkohlkäufer beschränkt, denn nur etwa jeder dritte Haushalt kauft überhaupt mindestens einmal pro Jahr Rosenkohl ein. Es überrascht daher nicht, dass die Rosenkohlanbaufläche nach dem Boom 2009 in diesem Jahr wieder um 14 Prozent auf 721 Hektar eingeschränkt wurde.

Rosenkohlauflauf
Dabei gehört Rosenkohl zu den feinsten Wintergemüsen. Er unterscheidet sich von den anderen Kohlsorten durch seinen charakteristischen Eigengeschmack. Die Röschen sind die Seitensprossen am Stengel und werden etwa walnussgroß. Da Rosenkohl keine lange Lagerung verträgt, wird er stets frisch geerntet. Achten Sie beim Einkauf auf dichte und geschlossene Knospen. Gelbe oder gar welke Außenblätterzeigen an, dass einige wertvolle Inhaltsstoffe bereits verloren sind.
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hält das Rezept Rosenkohl-Auflauf für Sie bereit (für vier Personen):

Zutaten:
800 g Rosenkohl, 1 Liter Wasser, 1 TL Salz, 300 g gekochter Schinken, 20 g Butter, 20 g Mehl, ¼ l Milch, frisch gerieben Muskatnuss, 100 g geriebener Gouda

Zubereitung:
Rosenkohl putzen, waschen, Strünke kreuzweise einschneiden. Wasser mit Salz zum Kochen bringen, Röschen ca. 8 Minuten blanchieren, in ein Sieb schütten und abtropfen lassen. Gekochten Schinken würfeln.
Eine Auflaufform einfetten, den Rosenkohl und Schinken schichtweise einfüllen.
Aus Butter, Mehl und Milch eine helle Mehlschwitze herstellen und mit Salz sowie der geriebenen Muskatnuss würzen. Soße über den Rosenkohl geben und den Gouda darüber streuen.
Im vorgeheizten Backofen 20 Minuten bei 200 °C (Umluft 180 °C) überbacken.

Guten Appetit

AMI, LWK NRW

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