Rückkehr zur Milch

Ernährung

Milch pur statt zuckersüß

Im Jahr 2000 hat die FAO erstmals den Weltschulmilchtag ausgerufen. Heute findet er zum 14. Mal statt.

Bereits Drei- bis Zehnjährige konsumieren „Energy Drinks“, um sich mit dem darin enthaltenen Taurin und Glucoronolacton bessere Schulnoten zu erhoffen. Die Verbraucherzentrale Hamburg versucht bislang vergeblich den Abverkauf an den Schulkiosken zu unterbinden. Prof. Dr. Günter Eissing von der TU Dortmund hält nichts von diesen Drinks: „Schulmilch und Kakao sind als Pausengetränke nicht nur Energy Drinks, Fruchtsäften, Tees und Limonaden, sondern auch Wasser ernährungsphysiologisch überlegen.“ Der Fett- und Zuckergehalt des Kakaos ist entgegen mancher Elternmeinung als unkritisch zu bewerten. Schulkakao wird auf der Basis von fettarmer Milch hergestellt und enthält nur geringe Mengen an Industriezucker.

Schulmilch auf dem Rückzug

Dr. Eissing hat den Einsatz der Bundesländer verglichen und sieht gegenläufige Trends. Seit 1993 sank der Absatz an Schulmilch bundesweit um 77,5 Prozent. In Hamburg, Baden-Württemberg, und Bayern sei die Schulmilch fast vollständig aus der Schule verschwunden. In Nordrhein-Westfalen und Berlin hingegen wachse der Konsum. NRW bringt die Schulmilch über Förderprogramme wieder zurück in die Schule.

Die Molkereien hingegen sehen in der Schulmilch eher einen aufwendigen Markt. Das Frischgetränk in kleine und kindgerechte Verpackungen in die Schulen zu bringen, erfordere eine eigenständige Vertriebsorganisation, die manche Molkereien scheuen.

Rückkehr zur Milch

Zum Weltschulmilchtag fordert Karin Binder, verbrauchspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, eine Rückkehr zur reinen Milch ohne Zusätze. „Unter dem Deckmantel der gesunden Ernährung werden viel zu oft Produkte mit hohem Zuckeranteil und künstlichen Geschmacksstoffen an Kinder und Jugendliche verteilt, erläuterte Binder. „Geeignete Durstlöscher sind Wasser, ungesüßte Tees und Saftschorlen.“ Für eine ausgewogene Ernährung soll wieder mehr frische Milch ohne Zusätze in die Schulen gebracht werden. „Sie stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte, unterstützt das Wachstum und kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.“ Mit frischen Früchten lassen sich leckere Mixgetränke herstellen.

Die Linksfraktion fordert nicht nur eine konsequente Ausrichtung des EU-Schulmilchprogramms auf frische Milch und Milchprodukte, sondern auch gleich das Thema Ernährung im Unterricht umfassender zu fördern.

Lesestoff:

www.weltschulmilchtag.de

roRo

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