Saison für Powerobst
Ernährung
Steinobst: Vitaminreiches Powerobst hat jetzt Saison
Reifer und süßer als jetzt bekommt man Pflaumen, Zwetschgen, Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen nicht. Sie haben Saison und mit ihnen andere Steinobstsorten, für die der harte Kern in der Mitte charakteristisch ist. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesernährungsministeriums informiert über Fragen rund um das vitamin- und ballaststoffreiche Powerobst und zeigt, wie man es vor dem vorzeitigen Verderben bewahrt. Wichtig ist, die Früchte frisch und nach Bedarf zu kaufen, weil sie sich nicht lange halten.
Pflaume oder Zwetschge?
Die Begriffe Pflaume und Zwetschge werden im Alltag gerne einmal durcheinander geworfen. Dabei ist es ganz einfach: Die Zwetschge ist länglich, die Pflaume eher rund. Beide sind verwandt, aber zum Backen oder Kochen unterschiedlich gut geeignet. Für beides sollte die Zwetschge genutzt werden, denn ihr festes Fruchtfleisch löst sich ganz leicht vom Stein. Nicht umsonst wird sie auch „Königin der Blechkuchen“ genannt. Das Besondere an Pflaumen ist neben ihrem Geschmack vor allem ihre Vielfalt: Es gibt sie in blau, violett, rot und gelb, in groß und klein, süß und säuerlich. Allein bei uns gibt es 25 verschiedene Sorten. Weltweit sind es mehr als 2 000. Die Pflaume stammt ursprünglich wahrscheinlich aus der Gegend zwischen dem Kaukasus und dem Altaigebirge und gelangte mit Kreuzfahrern über Syrien nach Griechenland. Dort wurde sie schon vor 2 500 Jahren angebaut. Die Römer verbreiteten sie um 100 vor Christus nördlich der Alpen.
Ist der weiße Film auf Pflaumen schädlich?
Der weiße Film auf der Schale ist kein Grund zur Sorge, sondern ganz im Gegenteil ein Zeichen für Qualität. Dieser sogenannte Duftfilm schützt Pflaumen und Zwetschgen vor dem Austrocknen, vor Bakterien und Schimmel. Diese natürliche Wachsschicht, auf der sich beim Verdunsten von Tau und Regenwasser ein Reif bildet, sollte man erst kurz vor dem Verzehr abwaschen. Reife Früchte erkennt man am festen Fruchtfleisch, das auf Druck mit dem Finger leicht nachgibt. Je nach Sorte halten sie in einer Papiertüte zwei bis drei Tage, maximal eine Woche im Gemüsefach des Kühlschranks. Besonders schnell sollten die Verwandten der Pflaume, Renekloden und Mirabellen, gegessen oder verarbeitet werden. Zum Beispiel lässt sich daraus leckere Marmelade oder würziges Chutney kochen. Pflaumen schmecken dank ihres hohen Fruchtzuckergehalts auch getrocknet und regen gleichzeitig mit ihren Ballaststoffen die Verdauung an.
Warum kauft man so leicht unreife Pfirsiche?
Die leuchtende Farbe von Pfirsich, Aprikose und Nektarine täuscht. Sie sagt nichts über die Reife der drei verwandten Früchte aus, die ursprünglich aus China stammen. Anders der Duft: Volles Aroma haben nur reife Früchte. Auch eine glatte Haut ohne dunkle Stellen ist ein Zeichen von Frische. Anfühlen muss sich das Obst fest, aber nicht hart. Sind doch einmal unreife Früchte im Einkaufskorb gelandet, kann man sie zu Hause bei Zimmertemperatur auf der Fensterbank nachreifen lassen.
Kirschen gegessen, Bauchweh bekommen?
Stimmt der alte Kinderspruch? Nein, denn schuld am Magengrummeln waren vermutlich Keime im Trinkwasser. Die Qualität des Trinkwassers ist heute aber sehr gut. Trotzdem sollte man nicht mehr als ein halbes Kilo Obst essen, denn mehr kann den Magen überfordern. Beim Kirschenkauf sollte man Stiel und Farbe im Blick haben: Die Früchte sind richtig reif, wenn sie leuchtend sattrot sind und ihr Stiel grün, glatt und festsitzend ist. Zu Hause halten sie sich in einem Plastikbeutel im Gemüsefach des Kühlschranks zwei bis drei Tage.
Sarah Hermges (Initiative)