Schafleber mit Dioxin belastet

Ernährung

Expertengespräch wegen Schafleber geplant

Zuerst hatte Niedersachsen zu Wochenbeginn gemeldet, dass in 68 von 70 Schaflebern die Werte von Dioxin- und dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (dl-PCB) über den festgesetzten EU-Wert belastet sind.
Bis dato war es bekannt, dass nur die Leber bei Schafen, die auf stark belasteten Flächen weiden, eine erhöhte Belastung auftritt. Diese Schafe unterlagen besonderer Kontrollen. Die jetzt untersuchten Tiere stammten jedoch aus allen Betriebsformen und allen Teilen Niedersachsens. Eine Belastung von Tieren auf weniger belasteten Flächen wird in einer besonderen Form der Verstoffwechselung von Dioxinen und dl-PCB vermutet.
Ein durchgeführtes Screening Anfang 2009 in Mecklenburg-Vorpommern hat auch dort neben weiteren Funden in Schleswig-Holstein belastete Schafleber gefunden.

Nicht nur Schwemmland
„Dioxinbelastungen wurden sowohl im Boden, im Aufwuchs als auch in den Lebern von im Elbebereich gehaltenen Schafen gefunden“, stellte Agrarminister Dr. Till Backhaus aus Schwerin am Dienstag fest. Daraufhin wurde die Untersuchung ausgeweitet und in 17 von 21 Schaflebern erhöhte Werte gefunden.
Dioxin wird vielfältig in die Natur eingespeist und weist dort eine hohe Persistenz auf. Im Elbbereich lagern sich die Stoffe in den Sedimenten der Überschwemmungsflächen ab. Allerdings räumt das Agrarministerium in Mecklenburg-Vorpommern ein, zeigen die Funde, dass in den wenig belasteten Gebieten noch andere Eintragwege angenommen werden müssen.

Verbraucherrelevanz
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern raten vom Verzehr von Schafleber ab. Schaffleisch hingegen ist nicht belastet und kann genauso verzehrt werden, wie Obst, Gemüse und Molkereiprodukten aus den Regionen.
Noch im Februar soll es eine Expertenrunde zwischen Bund und Länder zur Situation geben.

VLE

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