Schokolade mit kandierten Blüten
Ernährung
Saisoneröffnung der Confiserien
Die Internationale Kakaoorganisation hat diesen Sommer in Berlin größere Veränderungen des Schokoladenmarktes ausgemacht: In den USA und in Europa sind die Märkte gesättigt und Schokolade ist überall preiswert zu haben. Konsumenten reagieren preissensibel, die Umsätze gehen zurück und die Großtafel rückt in den Vordergrund.
Doch genau deswegen bieten sich Verarbeitern, Händlern und Importeuren Chancen. Premiumqualität ist gefragt: Kakao aus ökologischer Erzeugung, Fair Trade-Schokolade, Originalitäten mit spezifischer Geschichte, Schokolade mit verringertem Zucker- und höherem Kakaoanteil. Die Kunden wollen Geschmack, Gesundheit, ethische und Umweltwerte.
Das Erlesene dem Kunden nahe bringen
Wer achtlos in einen Schokoladenriegel beißt, schmeckt hauptsächlich Süßes. 100 Gramm Schokolade kann man schon für 0,50 Euro erwerben. Erlesenes, dem es lohnt eine stille Stunde zu widmen, kann auch schon mal bis zu 16 Euro je 100 Gramm kosten. Der Premiummarkt überrascht mit tagesfrischen Pralinen und der Schokoladengrundmasse sind Gewürze zugesetzt. Schoko mit Zimt oder Curry gibt es aber nicht im Discounter.
Deswegen haben sich Confiserien und Premiumlieferanten 2005 zu einem Club zusammengeschlossen, Verbrauchern die Qualitätsunterschiede im Süßwarenspektrum nahe zu bringen. Der Club der Confiserien (CdC) ruft in diesem Jahr den 10. Oktober erstmals zum „Tag der Schokolade des CdC“ aus und will Konsumenten auf die Qualität, die Kompetenz und den Service in einem Schokoladenfachgeschäft aufmerksam machen. „Der gesellschaftliche Trend geht klar wieder in Richtung Qualität, Genuss und Individualität. Mit dem „Tag der Schokolade des CdC“ wollen wir unseren Anspruch für höchste Qualität bei Produkt und Service auch an die Konsumenten weitergeben“, sagt Vorstand Sven Eklöh. Das Motto des ersten Schokoladentages: „Edelkakao – Genuss von seiner feinsten Seite“. Edelkakao hat besonders viele Aromen und macht nur rund fünf Prozent der Welternte aus. Dieser spezielle Kakao wird nur für hocharomatische, dunkle Edelschokoladen mit hohem Kakaoanteil verwendet.
Lieblingsschokolade und außergewöhnliche Pralinen
Mehr als 400 Confiserien tragen in Deutschland bereits das CdC-Gütesiegel. In allen Geschäften werden am 10. Oktober Verkostungen durchgeführt und Kunden werden nach ihrer Lieblingsschokolade befragt. Außerdem kürt der CdC die außergewöhnlichste Praline nach den Kriterien Geschmack, Konsistenz, Aussehen und Verpackung. Im Vordergrund steht jedoch die ausführliche Information über das Produkt, Qualitätsstandards und Herstellung.
Zum Tag der Schokolade zeigt das Schokoladenmuseum in Köln eine zweitägige Sonderveranstaltung. Unter anderem verrät der Lindt Maître Chocolatier Raffiniertes über den dunklen Genuss. Die Aachener Künstlerin Brigitte Wissing hat für den Schokoladentag Bilder und Objekte modelliert.
Confiserie-Trend 2008/2009
Nach Angaben des Bundesverbands der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) lag der Verbrauch von Schokolade und Schokoladenwaren 2006 bei 9,31 kg pro Kopf und Jahr. Gegenüber des Vorjahres legte er um über fünf Prozent zu. 2,73 kg entfallen auf ungefüllte Tafeln und Riegel, 2,40 kg auf gefüllte Ware. Von Pralinen mit und ohne Alkohol vernascht jeder Bürger durchschnittlich 1,37 kg im Jahr. Allerdings sind die Umsätze rückläufig.
So ist es an der Zeit, Trends zu setzen. Morgen gewähren Confiserien schon Einblick auf die neuen Produkte der Saison 2008/09: Aus den angelsächsischen Ländern erobert die Verbindung Rosen und Confiserie den Kontinent. Essbare Blüten sind aus der Sterneküche nicht mehr wegzudenken und zeigen sich jetzt von ihrer Schokoladenseite. Mehr als jeder Zweite möchte Schokolade mit kandierten Blüten probieren. Die Kombination Rosenblüten und Veilchen will dabei jeder Zweite wieder genießen. Besonders die Norddeutschen zeigen sich davon begeistert.
Nicht alles aber setzt sich durch. Die Mischung von Schokolade und Tee ist Verbrauchern zu ausgefallen.
Übrigens: Es gibt tatsächlich einen Saisonstart für den Fachhandel. Viele Hersteller liefern im Sommer auf Grund der hohen Temperaturen die sensible Ware gar nicht aus. Erst im September und Oktober, wenn die Temperaturen deutlich niedriger sind, „starten die Confiserien“ erst wieder durch. In Richtung Weihnachtsgeschäft. Die fünfte Jahreszeit schmeckt edel.
Lesestoff:
Den CdC können Sie im Netz unter www.clubderconfiserien.de besuchen. Dort gibt es auch einen Filialfinder.
roRo; Fotos: CdC; Hussel