Schulobst schlägt Schulmilch
Ernährung
Schulmilchprogramm unwirksam
Der Europäische Rechnungshof hat seinen Abschlussbericht veröffentlicht, für den er das europäische Schulmilch und Schulobstprogramm auf seine Wirksamkeit hin untersuchte.
Milch und Obst für die Schulen
Milch und Obst sind gesund. Im Rahmen von Schulprogrammen
sollen die Lebensmittel darüber hinaus die geistige und körperliche Fitness
erhalten, dem Übergewicht vorbeugen, die Kinder an das Thema Ernährung führen –
und nicht zuletzt den Absatz dieser Produkte ankurbeln.
Die High Level Group on Milk sieht in der Ausweitung
der Schulmilchproramme einen Baustein zur dauerhaften Bewältigung der
Milchpreis- und -strukturkrise. EU-Kommissar Dacian Ciolos setzt bei der Reform
der Gemeinsamen Agrarpolitik ebenfalls auf dieses Programm, dass erstmals 1977
eingeführt wurde.
Schwieriger hatte es hingegen das Schulobstprogramm,
aus dem bis zum offiziellen Start im Jahr 2009 in Deutschland dann doch mehr
als die Hälfte der Bundesländer ausgestiegen ist.
Schulmilch unwirksam
Der Rechnungshof hat die beiden Programme untersucht,
ob sie auf Grund ihrer EU-Beihilfen geeignet sind, den Konsum bei den
Begünstigten auch wirklich zu steigern und ob die Programme auch ihre
pädagogischen Wirkungen auf die Essgewohnheiten entfalten können.
Das Schulmilchprogramm ist demnach „weitgehend
unwirksam und hat sehr geringe Auswirkungen“. Als Begründung führt der
Rechnungshof an, dass die subventionierten Erzeugnisse auch ohne das Programm
in die Schulkantinen aufgenommen worden wären. Die Empfänger hätten zudem die
Schulmilch auch ohne Beihilfe gekauft. Bei der Schulmilch sind die
erzieherischen Ziele und Konzeptionen nur wenig berücksichtigt.
Ganz anders sieht es beim Schulobst aus. Zwar ist wegen
der Kürze der Laufzeit noch kein endgültiges Ergebnis zu erstellen, aber die
Konzeption des Schulobstprogrammes kann offenbar die hochgesteckten Ziele
erreichen.
Der Europäische Rechnungshof schlägt sogar vor, dass
mit Hilfe des Obstprogrames das Schulmilchprogramm verbessert werden kann.
Beide Programme sollten auch kombiniert werden, damit
die „allgemeine Kohärenz des Ernährungsansatzes und eine optimierte Verwaltung
zu gewährleisten“ ist.
Lesestoff:
Streit um das Schulobst
roRo